Siehste, ich fühle mich angesprochen und ich weiß, damit stehe ich nicht alleine da. Ganz im Gegenteil. Ich verstehe wirklich nicht, wie sich überhaupt irgendjemand durch ein generisches Maskulinum angesprochen fühlen kann. Das Gesprochene generische Maskulinum finde ich ganz, ganz schrecklich. Es klingt wie ein herbeigezwungener Schluckauf. Und nun?
Wenn die Intention des Genderns die sprachliche Inklusion von non-binären Menschen sein soll, dann ist für mein Verständnis dafür weder ein * noch Doppelpunkt zielführend.
Was bedeutet denn z. B. Kolleg:innen? Es ist eine andere Ausdrucks- oder Schreibweise für Kollegen und Kolleginnen, ergo männliche und weibliche Personen. Weitere sind damit mMn nicht inkludiert.
Was ist damit also gewonnen? Genau...nichts! Außer, dass die Sprache dadurch verhunzt wird. Da müsste man sich dann eher ganz neue Begriffe/Bezeichnungen einfallen lassen, und das ist schwierig.
Als Frau habe ich mich übrigens durch das generische Maskulinum noch nie ausgeschlossen gefühlt. Zuschauer z. B. ist für mich ein neutraler Begriff, der alle Leute einschließt.
Ich will/kann/möchte auf meinem SM-A750FN die Signatur bei Tapatalk nicht ausschalten.
In deinem vorherigen Posteingang maßt du dir aber an für alle Frauen zu sprechen und damit liegst du nunmal falsch. Das generische Maskulinum hat mich bisher tatsächlich nie gestört, aber es gibt ja auch noch Alternativen wie z.B. liebe Kollegen und Kolleginnen, Zuschauer und Zuschauerinnen, Kunden und Kundinnen uswusf. Damit sollte sich eigentlich auch eine Transfrau angesprochen fühlen.
Entweder ganz oder gar nicht. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Habe meiner Frau vor ein einigen Tagen einen Text vorgelesen und im relativ zügigen Redefluss "Kanzlerinkandidatin" anstatt "Kanzlerkandidatin" gesagt, obwohl da natürlich Letzteres stand.
War ein komisches Gefühl und ich fühlte mich irgendwie "überrumpelt".
Meine Frau sagte dann sowas wie "jetzt hat dich Claus Kleber schon am Sack"
Was ich meine ist, es ist egal ob die Literatur mit umgeschrieben wird, denn du wirst sie nur noch so lesen, wie die zuständigen Neuronen und Synapsen im täglichen Sprachgebrauch assimiliert wurden.
Das ist etwas, was ich nicht verstehe.
Rund 82.000.000 Menschen sollen sich sprachlich verbiegen, damit ca.
400 diverse Menschen sich angesprochen fühlen können?
Hat mal einer diese Menschen gefragt, ob sie das auch so wollen?
Da du ja so ein hoch gebildeter Mensch bist, kannst du es einem wie mir mit normaler Intelligenz bestimmt erklären.
Übrigens ich bin gehörlos, kann ich jetzt verlangen, daß ganz Deutschland die Gebärdensprache lernt damit ich mich angesprochen fühlen kann, falls ich gemeint bin.
Ich ärgere mich seit Jahren, wie die deutsche Sprache immer mehr verhunzt wird und immer mehr denglisch einfließt.
Das erschwert ungemein das Lippenlesen.
Die Sprache entwickelt sich seit jeher gegen den Widerstand der meisten und trotzdem setzt sie sich durch. Wenn ich an die „neue“ deutsche Rechtschreibung denke und den Aufschrei damals. Heute ist es normal.
Zum Englisch: ich fand die zunehmenden englischen Begriffe in der Öffentlichkeit auch doof, bis ich mal in Tschechien war und froh darüber. Vielleicht geht es hier auch ursprünglich darum, Reisende mit einzubeziehen.
Die Minderheit-/Mehrheit-Frage wird beim Rassismus ja auch nicht mehr diskutiert, ich denke aber, es liegt in der Sache, neue Gewohnheiten sind erst mal blöd. Ich verstehe die Diskussion darüber und auch die Abwehr.
Vielleicht ist es für mich auch einfacher, neutrale Begriffe zu finden oder Vorhandene primär zu benutzen - was ja gar nicht ungewohnt ist - als überall das :in anzuhängen, dass sich für mich immer noch binär anfühlt.
Die ganze Diskussion über Transmenschen erübrigt sich bei neutralen Begriffen. Man braucht die gar nicht als Angriff auf die eigene Gewohnheit zu sehen, wenn man Begriffe findet, die Geschlechter gar nicht thematisieren, obwohl es auch neu ist. Am Begriff „Impflinge“ sieht man, wie schnell das funktionierte, auch wenn das auch extrem ungewohnt ist, noch immer, aber hat sich in kurzer Zeit durchgesetzt. Hat jetzt nichts mit persönlichem Gefallen zu tun.
Allerdings irritieren mich selber Begriffe wie „Menschenmilch“, weil das ausnahmsweise wirklich mal was ist, womit ich Frauen assoziiere. In der Regel des normalen Sprachgebrauches geht es aber gar nicht darum, jemanden als Mann oder Frau zu definieren, sondern es sind schlicht ohnehin alle gemeint.
Sprich für dich, nicht für alle! Ich empfinde es immer noch als schwierig, da ich prä-reform-generation bin.
Für mich persönlich ist und war diese reform eine förderung der Legasthenie, genau wie das unsägliche lautieren! Gestern schrub man noch delphin, heute ist es rot angemarkert.
Pffff…
Grade von allem, was mit Schwangerschaft, Geburt, Stillen oder auch Menstruation zu tun hat, sind ausschließlich Frauen betroffen. Weibliche Menschen. Nicht alle Frauen, aber nur Frauen.
Das betrifft Männer ganz einfach nicht, selbst wenn sie sich als Transfrau definieren.
Es gibt keinen faktischen Grund, jemanden "mitzumeinen", der gar nicht betroffen sein kann.
Frauen als Begriff zu eliminieren, um ein paar Männer zu inkludieren, auf die der Sachverhalt gar nicht zutrifft, hat nichts mit irgendeiner sprachlichen Gerechtigkeit zu tun.
Das ist auch keine sprachliche gewachsene Entwicklung, der sich nur ein paar Ewiggestrige bockig verweigern.
Nolite Te Bastardes Carborundorum
Die heutige Rechtschreibung entspricht aber nicht dem, was die Reform ursprünlich vorsah. Es ist mehrmals nachgebessert worden, da bestimmte neue Regeln unlogisch waren und sich nicht durchsetzen konnten.
Sprache entwickelt sich im Übrigen normalerweise nicht gegen den Widerstand der meisten. Sprache entwickelt sich von selbst, und zwar relativ langsam (heutzutage wg. Massenmedien schneller als früher), indem immer mehr Menschen bestimmte Sprachmerkmale (denen ein bestimmtes Prestige zu eigen ist) übernehmen und diejenigen, die das nicht tun, schlicht nach und nach aussterben.
Ernsthaft, man kann doch nicht wirklich die Rechtschreibreform (die selbst schon wieder geändert und/oder von Verlagen mittlerweile abgelehnt wurde) mit der - von wem auch immer - forcierten Einführung von Gendersternchen usw vergleichen. Über die Reform wurde jahrelang länder- und staatenübergreifend diskutiert und debattiert, bis sie dann vom Kultusministerium abgesegnet wurde.
So wie ich das verstanden habe, geht es bei Begrifflichkeiten wie "Menstruierende Menschen" oder "Gebärende Menschen" darum, Transmänner (nicht -frauen) "mitzumeinen", d.h. Transmänner, deren hormonelle und/oder physische Angleichung an die Physiologie eines Mannes noch nicht stattgefunden hat, die also noch menstruieren und gebären, sich aber als Männer fühlen.
Ich erinnere mich an einen Fall in den USA, bei dem ein Transmann mehrere Kinder zur Welt gebracht hat. Es gab da Fotos, auf denen der (!) Gebärende mit Bart und einem neugeborenen Baby abgebildet war. (D.h. hormonell war da schon einiges umgewandelt, da ja sonst kein solcher Bartwuchs, aber anscheinend war ansonsten das biologisch-hormonell Weibliche noch voll funktionsfähig. Keine Ahnung, wie das medizinisch zu bewerkstelligen war.)
Geändert von Vitamin_D (30-07-2021 um 09:25 Uhr)
Hier habe ich jetzt einen Link dazu gefunden:
https://www.familie.de/familienleben...r-alle-frauen/
Die Frauen dieser Welt sind sicher dankbar für die Botschaft... ("Mansplaining" können also auch Transmänner!)
Geändert von Vitamin_D (30-07-2021 um 09:34 Uhr)