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  1. #1756
    Eisperlchen
    unregistriert
    Der Großteil des sexuellen Lustempfindens spielt sich im Gehirn ab und ist nicht eine rein körperliche Angelegenheit.
    So betrachtet ist es manchen (nicht-operierten) Transmännern möglicherweise egal, ob sie jetzt ein weibliches oder ein männliches Genital einsetzen, um Lust zu empfinden.
    Ergänzend gibt es auch noch die bereits genannten Strap-ons und einiges mehr.
    Geändert von Eisperlchen (17-09-2021 um 18:50 Uhr)

  2. #1757
    Der Film über Anastasia Bifang ist inzwischen wieder in der Mediathek. Sie hat sich operieren lassen und berichtet in dem Film, dass sich die Sexualität verändert. Ihre Freundin schließt, wie gerade schon gesagt, mit den Worten: "Es muss sich noch was im Hirn verändern."

    Ab etwa Minute 30:00

    Anastasia: Oberstleutnant, Kommandeurin, Transgender

  3. #1758
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von Eisperlchen Beitrag anzeigen
    Der Großteil des sexuellen Lustempfindens spielt sich im Gehirn ab und ist nicht eine rein körperliche Angelegenheit.
    So betrachtet ist es manchen (nicht-operierten) Transmännern möglicherweise egal, ob sie jetzt ein weibliches oder ein männliches Genital einsetzen, um Lust zu empfinden.
    Ergänzend gibt es auch noch die bereits genannten Strap-ons und einiges mehr.
    Das sicherlich; ist ja generell nicht ungewöhnlich.

    Dennoch ging ich fälschlicherweise davon aus, dass Menschen, die sich im falschen Körper fühlen, genau diese Körperteile loswerden wollen. Zumindest hatte ich das in einem Interview vor Jahren mal so gehört, dass eben keine Akzeptanz zu Brust/Penis/Vagina vorhanden ist.
    Dass es aber Menschen gibt, die sich zwar im falschen Körper fühlen, aber ihren Körper anscheinend doch gut finden, ist mir dann in der Vorstellungskraft zu hoch

    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Der Film über Anastasia Bifang ist inzwischen wieder in der Mediathek. Sie hat sich operieren lassen und berichtet in dem Film, dass sich die Sexualität verändert. Ihre Freundin schließt, wie gerade schon gesagt, mit den Worten: "Es muss sich noch was im Hirn verändern."

    Ab etwa Minute 30:00

    Anastasia: Oberstleutnant, Kommandeurin, Transgender
    Danke für den Link; den Bericht schau ich mir die Tage mal an.

    Da sind bei mir allerhand Defizite; auch wenn ich das nicht schlimm fand, weil es eben bislang keine Berührungspunkte gab, bis eben auf die Ausnahme, die sich ergeben hat (ich empfand die Blicke in ihre Richtung unangenehm und hab seinerzeit mit ihr einfach einen Smalltalk begonnen, um diese ungute Stille und die Blicke in der Dorfmetzgerei zu unterbrechen; nur am Anfang meinte sie zu mir, dass sie froh ist, dass es auch so unkompliziert geht. Ansonsten ratschen wir halt inzwischen, wie man halt so ratscht ).
    Jetzt möchte ich aber doch mehr zu der Thematik wissen; wenn ich Euch so lese, hab ich das Gefühl, bislang unter einem Stein gelebt zu haben

  4. #1759
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    ...
    Geändert von spector (18-09-2021 um 03:27 Uhr)

  5. #1760
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Nur eins noch. Eine Transperson KANN keine Frau werden.

    Es sei denn, die Natur könnte zaubern.

  6. #1761
    Eisperlchen
    unregistriert
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Das sicherlich; ist ja generell nicht ungewöhnlich.

    Dennoch ging ich fälschlicherweise davon aus, dass Menschen, die sich im falschen Körper fühlen, genau diese Körperteile loswerden wollen. Zumindest hatte ich das in einem Interview vor Jahren mal so gehört, dass eben keine Akzeptanz zu Brust/Penis/Vagina vorhanden ist.
    Dass es aber Menschen gibt, die sich zwar im falschen Körper fühlen, aber ihren Körper anscheinend doch gut finden, ist mir dann in der Vorstellungskraft zu hoch

    In den allermeisten Fällen sicherlich; es kann dann auch zu Selbstverletzungen kommen, wenn psychotherapeutisch und chirurgisch nicht eingegriffen wird.

    Es gibt aber auch eine neue Generation von Transgendern, die sich nicht zwingend komplett operieren lassen möchte und die viel selbstbewusster ist, als Transpersonen, die 30,40,50 Jahre lang im falschen Körper gelebt und dies verheimlicht haben.

  7. #1762
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von Eisperlchen Beitrag anzeigen
    In den allermeisten Fällen sicherlich; es kann dann auch zu Selbstverletzungen kommen, wenn psychotherapeutisch und chirurgisch nicht eingegriffen wird.

    Es gibt aber auch eine neue Generation von Transgendern, die sich nicht zwingend komplett operieren lassen möchte und die viel selbstbewusster ist, als Transpersonen, die 30,40,50 Jahre lang im falschen Körper gelebt und dies verheimlicht haben.
    DAS klingt für mich irgendwie "unecht". Man ist also "moderner" geworden?

    Dafür bin ich dann echt zu alt....
    "Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
    Martin Frank

  8. #1763
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    DAS klingt für mich irgendwie "unecht". Man ist also "moderner" geworden?
    Ich finde das nicht so schwierig. Bis vor knapp 5 Jahrzehnten war in Deutschland Schwulsein noch strafbar, bis 1994 noch bedingt. Und entsprechend war das gesellschaftliche Klima.
    Wer schwul oder trans war, hat sich versteckt und hatte Angst entdeckt zu werden. Das macht doch etwas mit einer Persönlichkeit.

    Ganz junge Schwule und Transpersonen wachsen in einer viel freieren Umgebung auf, sind viel weniger versteckt und verängstigt.

  9. #1764
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Ich finde das nicht so schwierig. Bis vor knapp 5 Jahrzehnten war in Deutschland Schwulsein noch strafbar, bis 1994 noch bedingt. Und entsprechend war das gesellschaftliche Klima.
    Wer schwul oder trans war, hat sich versteckt und hatte Angst entdeckt zu werden. Das macht doch etwas mit einer Persönlichkeit.

    Ganz junge Schwule und Transpersonen wachsen in einer viel freieren Umgebung auf, sind viel weniger versteckt und verängstigt.
    Das hat aber doch nichts mit der Akzeptanz des Körpers zu tun; im Gegenteil. Ich hätte es verstanden, wenn man trotz "falscher Körper" den Körper irgendwie hingenommen hätte, weil es eben gesellschaftlich so gar keine Akzeptanz gab.
    Jetzt, wo man sich nur mal maskulin räuspern muss, um sich quasi schon männlich zu fühlen und ein Okay für eine OP zu bekommen (sehr überspitzt formuliert, aber gerade WEIL es so einfach ist, zumindest im Vergleich zu früher), müsste man ja eben den Körper nicht mehr akzeptieren, sondern kann es ändern.

    Und dann ist es plötzlich "Selbstbewusstsein", den Körper so zu nehmen?

    Von der Thematik bin ich ehrlich weiter entfernt, als ich dachte.....
    "Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
    Martin Frank

  10. #1765
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Jetzt, wo man sich nur mal maskulin räuspern muss, um sich quasi schon männlich zu fühlen und ein Okay für eine OP zu bekommen
    Das ist doch schon arg verkürzt und fern der Realität.

    Und dann ist es plötzlich "Selbstbewusstsein", den Körper so zu nehmen?
    Ja, ich kann das sogar verstehen. Erstens sind diese Operationen extrem schwierig und risikobehaftet.

    Und dann gefällt mir ja so gut das von Ofra häufiger zitierte "fluid". Identitäten sind nicht mehr nur schwarz-weiß, sondern es tun sich viele Schattierungen dazwischen auf.

    Ich fand den Typ, den Dracena neulich erwähnte und wozu ich das Video herausgesucht hatte, weil ich ihn nicht kannte, wirklich interessant.

    Wer sagt denn, dass Alex nicht einfach sein kann wie sie ist, und dass Identitäten viel fließender sein können als es in unseren bisherigen Schubladen stattfindet?
    Es gab bisher immer schon den Begriff "androgyn". Das waren Frauen oder Männer, die in ihrem Äußeren nicht eindeutig feminin oder maskulin waren.

    Warum kann nicht jeder Mensch für sich entscheiden, wie er oder sie aussehen will - und dabei so weiblich oder männlich sein wie sie sich fühlen?
    Das kann anderen doch eigentlich ziemlich egal sein, weil es mit ihnen nichts zu tun hat.

    (Und ja, ich habe die diversen Beispiele vor Augen, wo das missbräuchlich genutzt werden könnte: Klo, Dusche, Knast, Frauenquote...)

    Allerdings gehe ich nicht vom missbräuchlichen Gebrauch durch eine vermutlich absolut geringe Zahl von Menschen aus, wenn es um sehr nachvollziehbare Lebensrechte von anderen Menschen geht.

    https://www.youtube.com/watch?v=Lj4V-Nme86U

  11. #1766
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Natürlich kann jeder sein, wie er möchte; aber ich finde das Aufzwingen, einen offensichtlichen Mann als Frau einzureihen schwierig; und das hat nichts mit dem genannten "transphob" zu tun, denn ich hab überhaupt nicht mal das geringste Problem.

    Aber ich reihe mich ein, dass es in einer öffentlichen Sauna, Toilette, was auch immer strikt nach Männlein und Weiblein geteilt wird, schon ein wenig ein Problem ist; so sehr man von einer so kleinen Gruppe zur Akzeptanz gedrängt wird und die auch hat, so sehr erwarte ich mir umgekehrt auch eine Akzeptanz. Schwieriger wirds eigentlich diesbzgl. nicht.

    Ob jemand auslebt, in Frauenklamotten rumzulaufen, sich einen Bart wachsen zu lassen, oder sich körperlich tatsächlich zu "verstümmeln"... kann man machen.

    Nur das eindeutige Verstehen (nicht Verständnis!) hab ich nicht drauf und finde da jetzt sogar noch ein paar Hürden mehr. Das kann ich grad schlecht beschreiben.
    Geändert von Angie07 (19-09-2021 um 00:26 Uhr) Grund: Tippfehler

  12. #1767
    Ich verstehe vollkommen, dass man sich die OP nicht traut.
    Was in meinem Kopf für Kreiselbewegungen sorgt ist allerdings, wie man einerseits der Meinung sein kann, im falschen Körper geboren worden zu sein, diesem biologischen Umstand, den Geschlechtsmerkmalen also durchaus Bedeutung beimisst, diese Tatsache dann aber vollkommen zu verdrängen und fortan sein Gefühl als einzigen Gradmesser für beispielsweise die Toilettenwahl zu nehmen.

    Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man überhaupt weiß wer man ist. Ich wüsste zum Beispiel nicht, woran ich festmachen sollte, dass mein Geist männlich ist und im dazu "passenden" Körper gelandet ist.

    Letztendlich ist Mann und Frau doch eine Beschreibung aus Biologie und gewissen Verhaltensmerkmalen, die aber oft einfach menschgemachte Interpretation sind.

    Also muss ich doch anhand dieser Beschreibung erst merken, dass da bei mir irgendetwas im Empfinden nicht ganz zusammen passt und ich im falschen Körper bin.

    Und da komme ich dann bei einer bärtigen Hünin an meine Grenzen zu verstehen, inwiefern sie das verkörpert, was sie einst überhaupt erst dazu brachte darüber nachzudenken, im falschen Körper zu sein.

    Verstehen muss ich es ja aber auch nicht, kann ich vermutlich auch gar nicht, ohne selbst in der Situation zu sein.

  13. #1768
    Eigen- vs Fremdwahrnehmung?

  14. #1769
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen

    Nur das eindeutige Verstehen (nicht Verständnis!) hab ich nicht drauf und finde da jetzt sogar noch ein paar Hürden mehr. Das kann ich grad schlecht beschreiben.
    Zitat Zitat von Mr. Gordo Beitrag anzeigen

    Verstehen muss ich es ja aber auch nicht, kann ich vermutlich auch gar nicht, ohne selbst in der Situation zu sein.
    Vielleicht ist das ja gar nicht soweit weg von dem, was Betroffene fühlen? Also, dass man in keine Schublade passt. Dass keine Kategorie existiert, in die man sich einordnen kann.

  15. #1770
    Zitat Zitat von Mr. Gordo Beitrag anzeigen
    Verstehen muss ich es ja aber auch nicht, kann ich vermutlich auch gar nicht, ohne selbst in der Situation zu sein.
    Ich finde diesen Satz auch total wichtig. Denn wirklich nachempfinden, wie es sich anfühlt in seinem Körper und mit seinem Selbstbild nicht im Reinen zu sein, das kann ich auch nicht.
    Ich habe nur eine Ahnung davon, was das bedeutet, persönlich, familiär und gesellschaftlich.


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