Das ist in der Produktion wirklich schwerer. Vor oder nach der Schicht müsste die Zeit irgendwie ausgeglichen werden...keine Ahnung, wer die Kosten übernehmen sollte.
Bei uns finden die Tests im Haus in einem großen Konferenzraum statt, mit mehreren Kabinen. Aufsicht hat immer jemand aus der Führungsebene, Betriebsrat etc.
Und es geht meiner Meinung nur am Rande um die direkte Infektionsgefahr am Arbeitsplatz. Aber zweimaliges Testen unter der Woche kann Infektionsketten besser unterbrechen.
Da man in Berlin auch zum Shoppen einen negativen Test braucht, heißt das, dass man auch Menschen "erreicht", die sich sonst wahrscheinlich selten bis nie testen würden.
Heloise, realistisch kann ich mir vorstellen, dass Dir Dein Arbeitgeber eben diese 1 - 2 Selbstests mitgibt. Und morgens, nach dem Aufstehen schnell getestet (30 sec), waschen kämmen Zähne putzen (rasieren wahlweise schminken) ist die Viertelstunde Wartezeit doch rum und Du siehst das Ergebnis. Dann - falls negativ - gehst Du eben arbeiten, oder meldest Dich zum PCR-Test ab.
Das Problem sehe ich hier in der Nachweisbarkeit. Sprich, erzählen kannst Du dem Chef ja viel, falls Du als Aluhutträger den Test nicht wirklich machst oder Oma / Mutter / Kind das an Deiner Stelle
Korrektur wg Tippfehler
Gute Nachricht für Asthmatiker. Laut Herrn Lauterbach wurde nun im Lancet die lang erwartete Studie zum Asthma-Medikament Butesonid veröffentlicht. Dieser dem Stresshormon Cortisol verwandte Wirkstoff, der zum Beispiel im Asthma-Combi-Inhaler Symbicort enthalten ist, fiel bereits vor ein paar Monaten in Verbindung mit Covid-Patienten positiv auf. Es wurde vermutet, dass Butesonid es grob gesagt den Viren erschwert, in der Lunge anzudocken.
Die neue Oxford-Studie scheint dies nun zu bestätigen. Lauterbach ist der Ansicht, dass das Medikament Covid-Hospitalisierungen um 90% senken könnte, wenn es drei Tage nach Symptombeginn eingenommen wird. Es soll ebenso Long Covid-Fälle vermeiden können. Nebenwirkungen sollen kaum auftreten.
Ich hoffe, dass Prof. Drosten das Thema in seinem nächsten Podcast mal aufgreift und ein paar Einzelheiten dazu erklärt.
Die Situation in Frankreich
Wenn ich mir das vorstelle: Hatte selbst eine Not-OP vor wenigen Wochen... würde ich in Paris wohnen, wäre ich vermutlich tot..
Es gibt auch keine Handhabe gegen "Verweigerer". Das ginge ja nur, wenn es auch eine Pflicht für Arbeitnehmer gäbe, auf die der AG sich berufen könnte.
Es geht doch nur darum, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe im Interesse der Allgemeinheit, auf die vermeintlichen Verantwortlichen, in dem Fall die Arbeitgeber, abzuwälzen um selbst gut dazustehen. Wie läuft es denn bei öffentlichen Arbeitgebern?
Ich stehe in Frühschichtwochen um 5.10 Uhr auf, und bin auf Grund der Nähe zum Arbeitsort ein Spätaufsteher. Andere Kollegen sind schon um 4 Uhr dabei, um dann pünktlich auf der Arbeit zu sein. Ich glaube alleine die Tatsache ca. eine halbe Stunde früher auf Arbeit erscheinen zu müssen, würde schon zu einer Erhöhung des Krankenstandes führen Die Bezahlung ist dann natürlich noch ein zusätzliches Thema. Umsonst würde das schon mal niemand machen.
Die Argumentation zum warum ist mir schon klar, aber ich hab immer den Eindruck es werden Vorschläge (von oben) in den Raum geworfen und um die Umsetzung dürfen sich dann andere kümmern.
In der Theorie klingt das super, in der Praxis haben 10 Kollegen auch einen positiven Selbsttest und melden sich zum PCR-Test ab. Wer arbeitet dann noch? Zehn ist vielleicht relativ hoch gegriffen, aber jeder normale kurzfristige (am Abend vorher) Krankmeldung ist oft schon problematisch. Eine halbe Stunde vor Schichtbeginn führt zur Katastrophe.
Das sind doch auch mal gute Nachrichten. Mir geht das Thema Medikation sowieso ziemlich unter. Impfstoffe sind jetzt da, das nächste spannende und wichtige Thema sollten doch Behandlungsmöglichkeiten sein.
Ich kann das jetzt nur am Beispiel von Berlin. Kann bei euch natürlich wieder ganz anders sein.
https://www.berlin.de/corona/faq/#headline_1_32
Arbeitgeber:innen sind dazu verpflichtet, allen Mitarbeiter:innen, die vor Ort an ihrem Arbeitsplatz tätig sind, zweimal pro Woche ein kostenloses Schnelltest- oder Selbsttest-Angebot zu machen.Wenn Ihnen am Arbeitsplatz keine Tests angeboten werden, stellt dies gemäß der geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung eine Ordnungswidrigkeit dar. Dies kann mit Bußgeld geahndet und bei der zuständigen Ordnungsbehörde (bezirkliches Ordnungsamt) angezeigt werden.Mitarbeiter:innen mit direktem Kontakt zu Kund:innen, zum Beispiel im Bereich der körpernahen Dienstleistungen, sind dazu verpflichtet, dieses Angebot wahrzunehmen.
Das die Test angeboten werden müssen, steht - wie ich meine - so in dem Papier der MPK. Aber das sind ja eher Wünsche als Regeln, die die Länder eben nicht übernehmen müssen.
Das gibts auf bundesregierung.de, falls da Bedarf besteht.
Edit:
Daher bin ich der Meinung, dass Heil auch diese Arbeitgeberpflicht nur in sein Arbeitsschutzgesetz aufnehmen wird. Damit das bundesweit gilt.
Geändert von sternderl (11-04-2021 um 14:33 Uhr)
Ja, wenn endlich wirksame und erschwingliche Behandlungsmethoden entdeckt würden, wäre das tatsächlich ein ungeheurer Game-Changer. Vielleicht in diesem Fall sogar ein kleines Trostpflaster für die gebeutelte Firma AstraZeneca, denn die stellt unter anderem auch das populäre Asthma-Spray Symbicort her, ein Inhalator, der ein Mimetikum (Bronchialrelaxans) und Butesonid enthält. Im Grunde ist das auch kein Spray, sondern ein Puder, der im Mikrogramm-Bereich inhaliert wird und dessen Bestandteile nur lokal wirken und im Blutkreislauf sofort abgebaut werden. Damit ergeben sich auch nicht die üblichen Nachteile einer Cortison-Einnahme in z.B. Tablettenform.
Hier nochmal der Direktlink zur Lancet-Studie:
https://www.thelancet.com/journals/l...160-0/fulltext
Daraus:
Background:
Man kam zu folgendem Ergebnis der Studie:"Mehrere frühe Berichte von Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, zeigten, dass Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen in diesen Kohorten signifikant unterrepräsentiert waren. Wir stellten die Hypothese auf, dass die weit verbreitete Verwendung von inhalativen Glukokortikoiden bei diesen Patienten für diesen Befund verantwortlich war, und testeten, ob inhalierte Glukokortikoide eine wirksame Behandlung für frühes COVID-19 darstellen würden."
"Die frühzeitige Verabreichung von inhaliertem Budesonid verringerte die Wahrscheinlichkeit, dringend medizinische Hilfe zu benötigen, und verkürzte die Zeit bis zur Genesung nach frühem COVID-19."
https://www.focus.de/regional/muench..._13179715.html
"Die Stadt München möchte nun mit den zuständigen Stellen klären, welche Konsequenzen die Datenpanne für die mögliche "Notbremse" hat"
So ein hin und her ist etwas peinlich. Man kann sich dann auch nicht auf eine Datenpanne berufen. Erst Lockdown , dann lockern - Verschärfen - lockern - Datenpanne - dann wieder verschärfen, oder doch nicht?
Ich musste schon schmunzeln, dass man lockert aufgrund der niedrigen Inzidenz an Ostern, da denkt auch niemand 3 Tage weiter anscheinend.
Trotz allem: Im Januar / Februar hat man es irgendwie wunderbar geschafft die Zahlen deutschlandweit zu senken. Irgendwie sehe ich noch nicht, dass die Notbremsen über 100 irgendeine Wirkung entfalten?
Geändert von Mainz05er (11-04-2021 um 15:06 Uhr)
Das ist ja wirklich eine tolle Nachricht.
Ich bin nämlich auch immer davon ausgegangen, wenn sich jemand mit Covid-19 infiziert, der eh schon lungenkrank ist, wäre das für ihn sowieso gleich das Todesurteil.
Ja, ich würde es auch AstraZeneca gönnen, dass sie dann wieder "rehabilitiert" und ernstgenommen würden.
Sie stellt es nicht nur her, sondern hat die Studie auch "finanziell unterstützt":
https://www.pharmazeutische-zeitung....senken-123711/
Ich schließe mich daher (nicht nur deswegen) dem Fazit des Artikels an...
...und hoffe, dass man jetzt schnellstmöglich eine solche größere Studie anstößt. Mit positivem Ergebnis natürlich.Allerdings müssen die Ergebnisse noch in unabhängigen, größeren klinischen Studien, am besten placebokontrolliert wiederholen lassen, bevor nun alle leicht an Covid-19-Erkrankten ein inhalatives Corticoid verordnet bekommen.