Puh und schon sind wir wieder bei den Themen: Wie alt, wie weiblich, wie arm und wie arbeitend muss man sein bzw. gewesen sein, um sich politisch äußern zu dürfen.
Wähler und Politiker der CDU, FDP und AfD (und nein Spector, ich unterstelle dir nicht, eine dieser Parteien zu wählen) sind aktuell in den sozialen Medien ganz groß darin, diese Fragen zu stellen. Natürlich nicht so freundlich wie ich.
Ich möchte vorrausschicken, dass ich Frau Neubauer (es wird oft vergessen, dass sie eine erwachsene Frau ist) neutral gegenüber stehe. Ich finde nicht alles gut, was sie sagt. Oder wie sie es sagt. Das muss ich ja auch überhaupt nicht. Aber sie darf selbstverständlich ihre Meinung öffentlich vertreten - egal wie jung, hübsch, reich und weiblich sie ist.
Und dass sie als Vertreterin einer bestimmten Generation den Vorgänger-Generationen Vorhaltungen machen kann bzgl. der Klimapolitik ist natürlich ihr gutes Recht.
Zum Schluss schlägst du ganz nonchalant die Brücke zu Baerbock, die ja auch noch nicht langfristig gearbeitet habe - um was auszudrücken? Dass sie Kanzlerin nicht kann oder sollte?
Bei diesem Arbeitsargument frage ich mich manchmal - in welchem Job müssen denn die Politiker gearbeitet haben, damit diejenigen, die ihnen die fehlende Arbeit vorwerfen, zufrieden sind. Maurer? Busfahrerin? Frisör? Gärtnerin? Arzt?
Reicht es eine Arbeit außerhalb der Politik gehabt zu haben? Oder lieber eine körperlich anstrengende und schlecht bezahlte, damit derjenige auch weiß, wie sich der kleine Mann fühlt?
Abgesehen davon glaube ich, dass Parteiarbeit auch Arbeit ist. Ich glaube, dass der Berufsaaltag von Politikern nicht weniger stressig ist als meiner.