Die Wolken treiben langsam Richtung Osten. Schmerzliche Spuren von Frauenabsätzen ziehen sich,
ziehen sich von der Bahnstation zum Miliitärfriedhof.
Aus "Antenne" von Serhij Zhadan
Wenn - wie es den Anschein hat - auch der vorhandene Impfstoff nicht zügig verimpft wird, dann liegt das nicht am Impfstoffmangel.
Und ich denke, es gibt Organisationsmängel, die z.B. die Terminvergabe, aber auch die Terminstornierung unnötig mühsam machen. Aber das übergeordnete Problem ist meines Ansicht nach ein gefährlicher Mindset. Ein Mindset, der meines Erachtens zu Beginn der Impfkampagne in einer überlieferten Aussage des Bundesgesundheitsministers zum Ausdruck kam.
Einen Tag vor dem offiziellen Beginn veranlasste die Leitung eines Pflegeheimes(?), dass der bereits dorthin gelieferte Impfstoff noch am gleichen Tag verimpft wurde.
Herr Spahn soll die Nachricht kommentiert haben mit: "Eigentlich war vereinbart, dass wir in Europa alle gemeinsam anfangen." (Gedächtniszitat)
Statt also die Verantwortlichen für ihren Einsatz zu loben (immerhin geht es um Menschenleben, und es zählt jeder Tag!) ein kaum verhohlener Tadel.
Die Kanzlerin sagt zwar "Impfen, Impfen, Impfen", aber tatsächlich scheint die Einhaltung der festgelegten Impfreihenfolge (und aller anderer Regularien) wichtiger zu sein, als möglichst viele Menschen möglichst schnell zu impfen. Wer als Verantwortlicher eigenverantwortlich Restdosen verimpft, riskiert, der Korruption bezichtigt zu werden, und wer eine solche Restdosis erhält, ohne in der richtigen Impfgruppe zu sein, gilt als Impfdrängler ("Schlimmer als die Pest"). Kein Wunder, dass nicht aufgebrauchter Impfstoff lieber wieder in den Kühlschrank gestellt wird, oder auch mal weggeworfen, wenn Zurückstellen nicht mehr möglich bzw. im Rahmen der Richtlinien zulässig ist.
Die Leuten haben mittlerweile fast alle FFP und OP Masken, diese wurden doch so angepriesen als sicherer Schutz. Wenn das so ist sollen sie doch eine permanente Maskenpflicht für Aufenthalt im freien und wo es nicht anders geht auch drinnen wie bei der Arbeit im Büro einführen.
Was die Asiaten können, können wir doch schon lange.
Geändert von Manitu (26-03-2021 um 13:47 Uhr)
Bei Risklayer geht es heute auf der Landkreisebene stramm auf die 23-24k zu.
https://twitter.com/risklayer/status...35302622355456
Ja, das mag so sein.
Nun bin ich ja durchaus jemand, der das Einschränken der Mobilität im privaten Bereich als nicht unbedeutend einstuft (auch wenn ich es letztlich nicht besser weiß).
Und ich rede mir dann (mir bleibt ja nichts anderes) ein, dass es schon seinen Grund hat, wenn weltweit diese Maßnahme immer mal eingesetzt wird.
Das ist schwer einzuschätzen. Wie Du schreibst: Der eine argumentiert so, der andere so. Und genau deshalb denke ich mir eben, ob die Zahlen in Frankreich evtl. noch schlimmer wären
Dann halt so sicher das ich damit einkaufen darf, in Krankenhäusern tragen sie ja auch nichts anderes, was dort reicht, sollte für Bewegung im Freien und auf der Arbeit auch reichen.
Wenn man sich die Fussgängerpassagen oder Bewegungen im Grossraumbüros anguckt, dann werden Abstände nicht immer eingehalten.
Deswegen mal paar Wochen eine Pflicht.
Die Asiaten können das auch, da können wir das auch mal.
Die Asiaten tragen aber teilweise auch einfach nur Stoffmasken und für Abstand im öffentlichen Raum ist da eh kein Platz.
Da funktioniert primär das Contact Tracing denke ich.
Ja, von den Lieferungen müsste das locker passen. Selbst ohne Curevac und mit weniger AstraZeneca. Ich sehe unser Problem eher beim "in den Arm kriegen". Und vllt in der Annahme von AstraZeneca.
GB hat das Problem, dass sie alle Erstimpfungen reingehauen haben und nix an Impfstoff für Zweitimpfungen zurückgehalten haben. Erstens müssen sie jetzt doch mal die Zweitimpfungen anfangen und dann ist aber
Ihr bestelltes Biontech Kontingent wohl irgendwann schon aufgebraucht und bei AstraZeneca haben sie durchaus das gleiche Problem wie wir, dass die ihr Lieferversprechen dort eben auch nicht erfüllen.
Mein Bekannter in London hatte letzte Woche Megapanik dass er seine Erstimpfung erst im September kriegt und die Zweitimpfung im November/Dezember und dann dieses Jahr gar nicht mehr zu seinem Vater fliegen kann, falls die EU doch ein Exportverbot beschließt.
Wenn AstraZeneca lügt und die 30 Millionen "gefundenen" Dosen in Italien nicht "sowieso" für Brüssel und Covax gedacht waren, sondern doch für GB, dann könnten die in GB schon ein echtes Problem mit den anstehenden Zweitimpfungen haben.
Diese Woche publizierte Studie in Science über Flächentestungen in der Slowakei:
Slovakia conducted multiple rounds of population-wide rapid antigen testing for SARS-CoV-2 in late 2020, combined with a period of additional contact restrictions. Observed prevalence decreased by 58% (95% CI: 57-58%) within one week in the 45 counties that were subject to two rounds of mass testing, an estimate that remained robust when adjusting for multiple potential confounders. Adjusting for epidemic growth of 4.4% (1.1-6.9%) per day preceding the mass testing campaign, the estimated decrease in prevalence compared to a scenario of unmitigated growth was 70% (67-73%). Modelling indicated that this decrease could not be explained solely by infection control measures, but required the additional impact of isolation and quarantine of household members of those testing positive.
https://science.sciencemag.org/conte...cience.abf9648
Nicht in Köln, da dauert es bis Ende des Jahres.
https://www.express.de/koeln/corona-...=1616767490010
Und der Impfstoff wird natürlich jetzt gebraucht und nicht erst im Juli. Wir können gar nicht so schnell wie UK sein. Der Zug ist abgefahren.