Leider habe ich aktuell auch genau diese Stimmung.
Ich habe mich gestern mit 4 Freunden*innen in einem Park (mit Abstand und Maske) getroffen und es war total surreal, weil ich seit Oktober nicht mehr privat solch eine Menge getroffen habe und auch nicht wusste, ob ich es eigentlich gerade darf oder nicht. War mir aber in dem Augenblick egal.
Mein Hund ist gestern überraschend gestorben und da haben die 4 ein spontanes Treffen beordert.
Ich halte mich weiter natürlich an AHA, arbeite wie immer seit Oktober im HO (und bin sehr froh, Arbeit zu haben), wasche regelmäßig meine Hände (allerdings ohne Happy Birthday), treffe wenig Menschen und habe das Gefühl zu "wohlstandszuverwahrlosen".
Vor kurzem hatte ich an einem Arbeitstag um circa 17 Uhr folgende Gedanken:
"Ich bin heute früh aufgestanden. Hab gearbeitet. Hab mir Mittags irgendwas zu Essen gemacht. Hab gearbeitet. Und gleich guck ich 4 bis 6 Folgen irgendeiner Serie und schlaf hoffentlich schnell ein. Und genau das gleiche werde ich in 4 Wochen denken. Und wahrscheinlich auch in 8 Wochen."
Ich möchte dem Virus (und auch manchen Politikern) entgegenschreien, dass ich langsam echt nicht mehr kann (obwohl es mir in vielerlei Hinsicht gut geht). Aber das ist dem Virus (und vielleicht auch einigen Politikern) scheißegal. Und deshalb - weitermachen. Durchhalten. Mit Galgenhumor, Internet, Social Media, dem IOFF, Lieferdiensten, Netflix/Prime/whatever, Spaziergängen, schönen Erinnerungen an Vergangenes und Vorfreude auf Kommendes - ich mein: Irgendwann wird dieser ganze Bumms vorbei sein bzw. besser sein.
Und dann werde ich eine Woche lang so eskalieren und steil gehen und nur unterwegs sein undundund (ach, ich kenn mich: An Tag drei werde ich sowas denken wie "Puh, du warst jetzt zwei Tage lang aus, jetzt ist auch schon 22 Uhr - du hast eh schon alles gesehen, erlebt, im Mund gehabt - jetzt ist auch mal Zeit für ein Nickerchen."