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  1. #766
    Ich glaube schon, dass DragonLady Recht hat. Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt, wenn die wirtschaftliche Kluft groß ist.
    Ich kenne nur eine enge Freundschaft, die das verträgt. Eine alte Freundin ist sehr eng mit einer sehr reichen Frau befreundet. Sie selbst hat ein normales Gehalt.
    Ihre Freundin, die im Geld schwimmt, finanziert alle gemeinsamen Urlaube und Unternehmungen. Die beiden kommen damit gut klar.
    Die Freundin sagt: "Sonst müsste ich allein reisen. Dazu habe ich keine Lust. Ich habe etwas davon."
    Aber ich glaube, dass so etwas die Ausnahme ist.

    Ich glaube, dass es sehr schwierig ist, den Kontakt gleich gut zu behalten, wenn eine Freundin / ein Freund in Hartz IV rutscht. Es könnte sein, dass da Befangenheit aufkommt. Und das mag niemand, auf allen Seiten.

    Das ist ein ähnlicher Effekt wie bei Freundeskreisen, wo sich immer Paare getroffen haben. Davon kenne ich einige. Wenn dann eine/r Witwe/r wird oder geschieden ist, funktioniert das Gefüge nicht mehr so wie vorher. Befangenheit kommt auf.

    Das kann alles gehen, aber es ist nicht so einfach wie es scheint.

  2. #767
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Ich glaube schon, dass DragonLady Recht hat. Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt, wenn die wirtschaftliche Kluft groß ist.
    Ich kenne nur eine enge Freundschaft, die das verträgt. Eine alte Freundin ist sehr eng mit einer sehr reichen Frau befreundet. Sie selbst hat ein normales Gehalt.
    Ihre Freundin, die im Geld schwimmt, finanziert alle gemeinsamen Urlaube und Unternehmungen. Die beiden kommen damit gut klar.
    Die Freundin sagt: "Sonst müsste ich allein reisen. Dazu habe ich keine Lust. Ich habe etwas davon."
    Aber ich glaube, dass so etwas die Ausnahme ist.

    Ich glaube, dass es sehr schwierig ist, den Kontakt gleich gut zu behalten, wenn eine Freundin / ein Freund in Hartz IV rutscht. Es könnte sein, dass da Befangenheit aufkommt. Und das mag niemand, auf allen Seiten.

    Das ist ein ähnlicher Effekt wie bei Freundeskreisen, wo sich immer Paare getroffen haben. Davon kenne ich einige. Wenn dann eine/r Witwe/r wird oder geschieden ist, funktioniert das Gefüge nicht mehr so wie vorher. Befangenheit kommt auf.

    Das kann alles gehen, aber es ist nicht so einfach wie es scheint.
    Das stimmt.
    Zum Glück ist bei meinen Freudschaften die Kluft nicht so groß.
    Hartz oder Wenigverdiener zu sein, ist nicht so einfach. Selber will man ja uch nicht unbedingt Mitleid oder das immer die anderen bezahlen.
    Wir reden offen drüber. Kannste aber auch nur mit langen Freundschaften. Wenn man jemand kennenlernt isses nicht so einfach.

    Das mit den Witwen stimmt auch. Hab mal einen Bericht gesehen wie sie nicht mehr eingeladen wurden....weil kein Mann/Frau. Traurig.
    In der Ehre liegt Hoffnung. *Alaska State Trooper*

  3. #768
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    Große Worte, nette Worte, wahre Worte
    Und ob das leere Worte sind, entscheidet jeder von uns selbst.

    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    Aber dieses Maß an Selbstbewußtsein muss man erstmal haben bzw. entwickeln und ggf. lernen.
    Ja, musste ich natürlich auch.

    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    Du bist selbstbewußt von Hause aus, du schreibst selbst, dass du kaum in diese Lage je kommen wirst, weil du teilweise schon vorgesorgt hast, nicht in Not kommst wenn Mann weg ist usw. Du hast eine super Basis.
    Du weißt doch garnichts über mein Leben.
    Den Glauben, dass ich nicht mehr so leicht in eine solche Situation kommen werde, habe ich, weil ich gewisse Situationen im Leben meistern MUSSTE, weil die Alternative ziemlich mies aussah.
    Deshalb habe ich nachgedacht, vorgesorgt, eine Basis aufgebaut.
    Nicht umgekehrt!

    Selbst wenn ich ohne diese Erfahrungen nachgedacht und vorgesorgt hätte - das kann doch jeder? Wir reden ja schließlich von erwachsenen Personen, die in gewisse Situationen kommen KÖNNEN.
    Und ein „passiert mir nicht“ wird als vermessen angesehen. Also wenn es jedem passieren kann, dann sollte doch jeder im Vorfeld irgendwas innerhalb seiner Möglichkeiten vorsorgen?


    Es gibt immer wieder Menschen, die sagen „Du hast Glück gehabt“.
    Öhm - nein.
    Ich hab mir den Arsch aufgerissen und habe mich für schwierigere Wege entschieden, weil diese an bessere Ziele führen.
    Wenn es nur Glück wäre, dann wäre es mir wohl auch widerfahren, wenn ich auf das gehört hätte, was „man“ mir riet: dauerhaft zuhause bleiben und von Sozialhilfe leben und mich ums Kind kümmern.


    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    Es funktioniert im kleinen Rahmen, in der Familie, in der eigenen Freundschaftsblase.
    Aber um genau das ging es doch gerade?
    Freundschaften?
    Es muss mich ja nicht jeder zu sich nach Hause einladen?


    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    Nimm mal einfach uns beide. Locker befreundet, aber immer treffen wir uns nur entweder bei dir zu Hause zum Käffchen oder im Cafè, niemals bei mir. Würdest du fragen warum nicht? Würde dich das überhaupt interessieren?
    Ja.
    Ich würde es als eine Beleidigung empfinden, wenn du andere einlädst, aber mich nicht, weil du dich „zu ärmlich für mich“ fühlst oder mir unterstellst, dass ich die Nase rümpfen würde, weil „nicht genug Geld“
    Wenn du kein Bock aufs Aufräumen hast oder grundsätzlich nicht willst, wäre das ok.

    Wie gesagt, ich schaue nicht auf das Geld der Menschen.
    Ich wähle nach nett/nicht nett. Nach Arschloch/nicht Arschloch.
    Ich habe Bekannte, die wohnen in einer winzigen Wohnung und treffen sich lieber bei mir, weil die Kinder dann mehr Platz zum Spielen haben und wir dann besser reden können.
    Ohne Kinder ist das dann egal - da kann man auch in einer winzigen Wohnung sitzen.
    Und diese Menschen schauen auch nicht auf das Geld, wer mehr/weniger hat.

    Der hat Geld, den treff ich nicht, der ist bestimmt arrogant oder fühlt sich besser als ich. Das ist das Gegenstück zu „Der hat kein Geld, den treff ich nicht“
    Das ist doch egal, auf welcher Seite man steht - diese Haltung ist oberflächlich und beurteilt Menschen nach ihrem Portemonnaie.
    Wenn der mit Geld das macht, ist es Überheblichkeit.
    Wenn der ohne Geld das macht, ist es aber berechtigt?
    Geändert von Sabuha (18-04-2021 um 08:54 Uhr)

  4. #769
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Ich würde es als eine Beleidigung empfinden, wenn du andere einlädst, aber mich nicht, weil du dich „zu ärmlich für mich“ fühlst oder mir unterstellst, dass ich die Nase rümpfen würde, weil „nicht genug Geld“
    Ich hatte ja oben von meiner alten Freundin mit der sehr reichen Freundin erzählt. Diese sehr reiche Freundin wohnt auch entsprechend edel: Riesen-Villa, Flügel im Wohnzimmer, parkähnlicher Garten, Pool. Mit allem Zipp und Zapp.
    Und ich kenne halt auch ihren Stil dort: Alles Marmor, Granit, weiß-gold, glänzend, durchgestylt. Völlig ok, aber halt nicht mein Ding.

    Nun sind wir ja vor einigen Jahren auf das Land gezogen, in ein Haus am Dorfrand, das wir aber sehr lieben.
    Die beiden Frauen wollen uns schon jahrelang besuchen, aber ich habe keine Lust darauf, weil ich weiß, dass sie alles, was wir lieben, nicht schätzen würden, und ihnen all das Edle fehlt, das ihr Stil ist. Wegen des Hundes und der Katzen haben wir keine edlen, sondern vorzugsweise bequeme Möbel, die man im Zweifel gut reinigen kann. Wir mögen alles sehr, wie es ist und fühlen uns total wohl, aber es ist eben nicht edel, stylisch und auf Hochglanz.
    Ich möchte unser Haus nicht mit den Augen der beiden Frauen sehen. Darum lade ich sie nicht ein.

    Seitdem diese Freundin sich übrigens immer mehr diesem Jet-Set-Lebensstil nähert und ihn schätzt, ist unser Kontakt seltener geworden. Noch immer sehr freundlich, aber sichtlich entfremdet. Mich interessiert ihr Golf-Club nicht, von dem sie nun ständig erzählt und vieles andere finde ich inzwischen ziemlich schicki-micki und hohl.
    Wir sind uns fremd geworden. So geht das.
    Geändert von Marmelada (18-04-2021 um 09:08 Uhr)

  5. #770
    marzipankartoffelsüchtig Avatar von Pokerfreund
    Ort: zu Hause
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    (...)

    Der hat Geld, den treff ich nicht, der ist bestimmt arrogant oder fühlt sich besser als ich. Das ist das Gegenstück zu „Der hat kein Geld, den treff ich nicht“
    Das ist doch egal, auf welcher Seite man steht - diese Haltung ist oberflächlich und beurteilt Menschen nach ihrem Portemonnaie.
    Wenn der mit Geld das macht, ist es Überheblichkeit.
    Wenn der ohne Geld das macht, ist es aber berechtigt?
    Das ist logisch und darum gebe ich dir Recht!

    Parallel habe ich bei der Diskussion über "Freundschaft und Geld" halt immer wieder die Bilder aus Südfrankreich vor Augen, wo ich wirklich viel Zeit verbracht habe;
    ich sehe dann "die Männer" (mittleren bis höheren Alters) im Dorf an der Stelle stehen oder auf der Bank sitzen, an der sie abends immer sind und ihre Partie Boule spielen.
    Da schaut niemand, ob das Jackett alt ist, ob einer Hemd oder T-Shirt trägt, perfektes Lächeln oder gar Zahnstummeln hat.
    Da kennt man sich, trifft sich, verbringt seine 2 Stunden miteinander und ich habe dort nie eine Auswirkung sozialer Kluft gesehen, egal, wie groß die Unterschiede im Preis der getragenen Kleider war. Irgendwas läuft falsch, dass es das hier nicht gibt!

  6. #771
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Und ob das leere Worte sind, entscheidet jeder von uns selbst.


    Ja, musste ich natürlich auch.


    Du weißt doch garnichts über mein Leben.
    Den Glauben, dass ich nicht mehr so leicht in eine solche Situation kommen werde, habe ich, weil ich gewisse Situationen im Leben meistern MUSSTE, weil die Alternative ziemlich mies aussah.
    Deshalb habe ich nachgedacht, vorgesorgt, eine Basis aufgebaut.
    Nicht umgekehrt!

    Selbst wenn ich ohne diese Erfahrungen nachgedacht und vorgesorgt hätte - das kann doch jeder? Wir reden ja schließlich von erwachsenen Personen, die in gewisse Situationen kommen KÖNNEN.
    Und ein „passiert mir nicht“ wird als vermessen angesehen. Also wenn es jedem passieren kann, dann sollte doch jeder im Vorfeld irgendwas innerhalb seiner Möglichkeiten vorsorgen?

    Finanzielle Vorsorge kannste vielleicht hinkriegen für ne kurze Zeit. Aber wenn dich paar Schicksalsschläge treffen und man außer Gefecht gesetzt ist....? Wie willste da vorsorgen? Auf der Straße leben auch Leute von denen es man nie denken würde.
    In der Ehre liegt Hoffnung. *Alaska State Trooper*

  7. #772
    Zitat Zitat von Pokerfreund Beitrag anzeigen
    Da schaut niemand, ob das Jackett alt ist, ob einer Hemd oder T-Shirt trägt, perfektes Lächeln oder gar Zahnstummeln hat.

    Irgendwas läuft falsch, dass es das hier nicht gibt!
    Das scheint mir eine Romantisierung zu sein. Ich habe das natürlich auch oft gesehen. Aber da trifft sich natürlich auch nur eine gewisse Schicht, die sich schon ewig kennt. Der reiche Fabrikbesitzer oder irgendwelche Rothschilds werden sich hüten, mit Hans und Franz Boule zu spielen.
    Und die Migranten aus den Banlieus machen da auch nicht mit.

    Soziale Klüfte gibt es nicht nur bei uns...

    Dazu noch Gelb vor Zorn

    "Die Proteste der Gilets jaunes offenbaren die tiefen Risse, die durch das Land gehen: zwischen Metropolen und Banlieues, zwischen Stadt und Provinz."
    Geändert von Marmelada (18-04-2021 um 09:37 Uhr)

  8. #773
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von Moritza Beitrag anzeigen
    Finanzielle Vorsorge kannste vielleicht hinkriegen für ne kurze Zeit. Aber wenn dich paar Schicksalsschläge treffen und man außer Gefecht gesetzt ist....? Wie willste da vorsorgen? Auf der Straße leben auch Leute von denen es man nie denken würde.


    Ich hatte mir 46 einen Schlaganfall und nichts, wirklich überhaupt nichts hätte ich tun können, um es zu verhindern. Zu glauben, man hätte vorgesorgt und einem könne nichts schlimmes passieren ist schlichtweg naiv.

  9. #774
    mit Unkenreflex Avatar von Rotbauchunke
    Ort: nicht im Brunnen
    Zitat Zitat von Pokerfreund Beitrag anzeigen
    Das ist logisch und darum gebe ich dir Recht!

    Parallel habe ich bei der Diskussion über "Freundschaft und Geld" halt immer wieder die Bilder aus Südfrankreich vor Augen, wo ich wirklich viel Zeit verbracht habe;
    ich sehe dann "die Männer" (mittleren bis höheren Alters) im Dorf an der Stelle stehen oder auf der Bank sitzen, an der sie abends immer sind und ihre Partie Boule spielen.
    Da schaut niemand, ob das Jackett alt ist, ob einer Hemd oder T-Shirt trägt, perfektes Lächeln oder gar Zahnstummeln hat.
    Da kennt man sich, trifft sich, verbringt seine 2 Stunden miteinander und ich habe dort nie eine Auswirkung sozialer Kluft gesehen, egal, wie groß die Unterschiede im Preis der getragenen Kleider war. Irgendwas läuft falsch, dass es das hier nicht gibt!
    diese Menschen leben wahrscheinlich schon ihr ganzes Leben in dem Dorf.
    Heutzutage wird berufliche Flexibilität verlangt und schon der Umzug in einer Stadt in einen anderen Stadtteil birgt die Gefahr, das man Bekanntschaften/Freunde verliert, weil der Weg zu weit und beschwerlich wird. In Großbritannien beschäftigt sich ein ganzes, neu geschaffenes Ministerium damit Einsamkeit zu vermindern.

  10. #775
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ich hatte mir 46 einen Schlaganfall und nichts, wirklich überhaupt nichts hätte ich tun können, um es zu verhindern. Zu glauben, man hätte vorgesorgt und einem könne nichts schlimmes passieren ist schlichtweg naiv.
    Wenn Sabuha eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, kann sie nicht so einer Erkrankung entgehen, aber man könnte das abfedern und würde nicht in die Bedürftigkeit rutschen.

  11. #776
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Wenn Sabuha eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, kann sie nicht so einer Erkrankung entgehen, aber man könnte das abfedern und würde nicht in die Bedürftigkeit rutschen.
    Aber sind nicht gerade die Berufsunfähigkeitsversicherungen geradezu berüchtigt dafür, sich um jede, buchstäblich jede, Zahlung zu drücken? Oder die Zahlung durch jahrelange Prozessführung zu verschleppen?
    Ich habe da schon einige Beiträge in Verbrauchermagazinen im TV gesehen.

  12. #777
    Zitat Zitat von Salamibrötchen Beitrag anzeigen
    Aber sind nicht gerade die Berufsunfähigkeitsversicherungen geradezu berüchtigt dafür, sich um jede, buchstäblich jede, Zahlung zu drücken? Oder die Zahlung durch jahrelange Prozessführung zu verschleppen?
    Ich habe da schon einige Beiträge in Verbrauchermagazinen im TV gesehen.
    Klar gibt es da auch Fälle, wo gezickt wird. Das heißt aber erstens nicht, dass die Versicherung damit durchkommt. Und zweitens ist ein Schlaganfall eine so eindeutige Erkrankung, dass es da keinen Zweifel geben wird. Schon bei einer 50 % Arbeitsunfähigkeit durch einen Schlaganfall bekommt man die volle Rente von der Versicherung.

  13. #778
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Alles Marmor, Granit, weiß-gold, glänzend, durchgestylt. Völlig ok, aber halt nicht mein Ding.
    Meins auch nicht. Sowas finde ich schön zum Gucken. Mal im Urlaub, aber so wohnen will ich auch nicht.

    Aber dieser Unterschied zwischen denen und dir - ist das nicht genau so ein Unterschied wie zwischen dir und deiner jungen Nachbarin?
    Zwei verschiedene Welten? Nur dass du in diesem Fall „oben“ bist?
    Gehst du zu ihr und schaust du mit deinen Augen und beurteilst bzw VERurteilst?


    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Wir mögen alles sehr, wie es ist und fühlen uns total wohl, aber es ist eben nicht edel, stylisch und auf Hochglanz.
    Ich möchte unser Haus nicht mit den Augen der beiden Frauen sehen. Darum lade ich sie nicht ein.
    Was ich sehr sehr schade finde, wenn das der Hauptgrund ist.
    Vielleicht findet sie es bei dir total gemütlich, rustikal oder sonstwie und es ist nur nicht ihr Ding. Was ja dann genauso ok ist?

    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Seitdem diese Freundin sich übrigens immer mehr diesem Jet-Set-Lebensstil nähert und ihn schätzt, ist unser Kontakt seltener geworden. Noch immer sehr freundlich, aber sichtlich entfremdet. Mich interessiert ihr Golf-Club nicht, von dem sie nun ständig erzählt und vieles andere finde ich inzwischen ziemlich schicki-micki und hohl.
    Wir sind uns fremd geworden. So geht das.
    Und es geht eben schneller, wenn man „solche“ Leute deshalb nicht einladen will und man dann immer mehr in seiner Blase gefangen ist.

    Ich habe eine Freundin, der es finanziell eigentlich gut ging. Irgendwann hat sie geheiratet. Hat seitdem Kindermädchen, Bügelfrau, Putzfrau ... wenn wir zu Besuch sind, wird immer vom Caterer oder Restaurant bestellt. Selbst die kleinste Feier hat dann Kellner/Spüldienst.
    Wenn wir feiern, will sie uns immer einen Grillmeister organisieren, damit mein Mann nicht am Grill stehen muss - der aaaaarme Kerl.
    Und ja, wenn die feiern, ist unser Auto das billigste vor der Tür und ich fast immer die einzige Frau ohne Chanel-Handtasche und Schönheits-OPs.
    Ich finde das eher lustig, dass sie plötzlich die Dame von Welt ist. Aber ich habe da nie ein blödes Gefühl. Sie hat mehr Geld, mehr Auto, ich dafür in anderen Dingen die Nase vorn.
    Aber wenn wir sie nicht mehr einladen würden, hätte sie mit der Zeit nur noch die „anderen“.
    Eine gewisse Arroganz legt sie allerdings manchmal schon an den Tag. Damit kann ich gut umgehen (weil ich das eben eher belächle), aber ich will natürlich nicht, dass sie andere Gäste von mir kränkt oder bloßstellt.


    Zitat Zitat von Pokerfreund Beitrag anzeigen
    Da kennt man sich, trifft sich, verbringt seine 2 Stunden miteinander und ich habe dort nie eine Auswirkung sozialer Kluft gesehen, egal, wie groß die Unterschiede im Preis der getragenen Kleider war. Irgendwas läuft falsch, dass es das hier nicht gibt!
    Ja, das ist schade. Es ist ja nicht nur bei Geld so. Das kann ja auch ein Talent sein oder eine gewisse Bildung oder besondere Intelligenz.
    Da kommt dann leider oft Neid statt evtl. Anerkennung oder Gleichgültigkeit.


    Zitat Zitat von Moritza Beitrag anzeigen
    Aber wenn dich paar Schicksalsschläge treffen und man außer Gefecht gesetzt ist....? Wie willste da vorsorgen? Auf der Straße leben auch Leute von denen es man nie denken würde.
    Ich sag doch immer wieder:
    Wenn mehrere/paar Schicksalsschläge zusammenkommen, kann ich es verstehen, dass man aus so einer Situation nicht rauskommt.
    Das Reinkommen kann jedem passieren. Aber dauerhaft drinbleiben - das verstehe ich nicht, WENN man NICHT volle Breitseite abbekommen hat.

    Beispiel:
    Eine Bekannte hat studiert, nie abgeschlossen. Keine Kinder. Nie gearbeitet.
    Mittlerweile so alt wie ich.
    Führt ein nettes Leben, weil das Einkommen des Mannes für beide locker reicht.
    Man spart aber nicht. Finanziert lieber immer wieder ein neues Auto, Urlaube usw.

    Wenn er heute abhaut - was macht sie dann?
    Sie wird dann keine eigene Rente kriegen. Bis dahin auch kein Gehalt. Job finden sollte schwierig sein.

    Ist es dann ein Schicksalsschlag, weil der Mann sie verlassen hat und sie dann plötzlich mit nichts dasteht?
    Geändert von Sabuha (18-04-2021 um 10:24 Uhr)

  14. #779
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ich hatte mir 46 einen Schlaganfall und nichts, wirklich überhaupt nichts hätte ich tun können, um es zu verhindern. Zu glauben, man hätte vorgesorgt und einem könne nichts schlimmes passieren ist schlichtweg naiv.
    Das ist auch schlimm, dass dir das passiert ist.
    Und natürlich kannst du dich nicht davor schützen. Sowas würde ich nicht behaupten wollen.

    Aber ich würde durch einen Schlaganfall heute nicht bedürftig werden.
    Selbst wenn sich mein Mann dann von mir trennt, nicht.
    Wenn er stirbt, sowieso nicht.

  15. #780
    Zitat Zitat von Pokerfreund Beitrag anzeigen
    Das ist logisch und darum gebe ich dir Recht!

    Parallel habe ich bei der Diskussion über "Freundschaft und Geld" halt immer wieder die Bilder aus Südfrankreich vor Augen, wo ich wirklich viel Zeit verbracht habe;
    ich sehe dann "die Männer" (mittleren bis höheren Alters) im Dorf an der Stelle stehen oder auf der Bank sitzen, an der sie abends immer sind und ihre Partie Boule spielen.
    Da schaut niemand, ob das Jackett alt ist, ob einer Hemd oder T-Shirt trägt, perfektes Lächeln oder gar Zahnstummeln hat.
    Da kennt man sich, trifft sich, verbringt seine 2 Stunden miteinander und ich habe dort nie eine Auswirkung sozialer Kluft gesehen, egal, wie groß die Unterschiede im Preis der getragenen Kleider war. Irgendwas läuft falsch, dass es das hier nicht gibt!
    Gibt es, im Fußballstadion. Da steht der Rechtsanwalt zusammen mit Geringverdiener vor dem Stadion und trinkt Dosenbier oder aus Plastikbechern bevor sie dann gemeinsam im Oberrang sitzen und das Spiel schauen.
    Und ja, danach geht jeder seiner Wege und außerhalb dieser Fußballblase treffen sie sich nicht. Aber ich vermute, das machen die Boule-Männer in Südfrankreich auch nicht.


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