Ich habe nicht so sehr die Stadt vermisst, als mein soziales Netz, und den Ort, an dem ich die größte Zeit meines Lebens verbracht habe, und mit dem ich so viele Erinnerungen, vor allem Kindheitserinnerungen verbinde.
Inzwischen habe ich aber auch im Herzen verstanden, dass diese Zeit sowieso nie wieder zurückkommen wird.
Ich bin beruflich oft in meiner alten Heimat, und kann meine alten Freunde und Bekannten, Straßenbäume, Kanaldeckel und Gartenzäune oft sehen, und habe mittlerweile auch im Herzen (der Verstand ist ja immer viel schneller, aber das Herz ist stärker), verstanden, dass auch dieser Ort weiterhin existiert, und ich ihn und meine Freunde dort jederzeit sehen kann, dann halt nur ein bisschen länger fahren muss.
Ich bin total glücklich hier jetzt. Ich wollte immer ein eigenes Haus haben, mit Garten, das habe ich jetzt, und ich wollte nimmer Katzen haben, die mir bei der Gartenarbeit zuschauen, und die habe ich jetzt auch.
Ich genieße das Leben auf dem Land; wenn wir aus dem Haus gehen, sind wir mitten in den Feldern.
Das ist natürlich ganz anders als in dem Vorort, in dem ich bin bisher gewohnt habe. Anders, aber deswegen nicht weniger schön.
Ich genieße die Freiheit, die Ruhe, die gute Luft, die Dunkelheit (hier sieht man sogar den Milchstraße). Ich genieße es, Tag und Nacht Lärm bzw. Musik machen zu können, wie ich will, Besuch zu haben, ohne auf Nachbarn Rücksicht nehmen zu müssen.
Ich genieße es, mit Katzen zu leben; wie gesagt, einen Garten und Platz zu haben. Wir haben hier einen Pool, und alles zusammen ist, als ob man hier permanent im Urlaub wäre.
Gerade jetzt während der verschiedenen Lockdowns war das unheimlich toll, hier Luft und Freiheit zu haben.
Wir kennen inzwischen schon viele Leute hier, und sind mit vielen gut, und einigen sehr gut befreundet. Das ist mir persönlich sehr wichtig; so lange ich hier niemanden kannte, konnte ich nicht ankommen.