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  1. #466
    Zitat Zitat von Lindisfarne Beitrag anzeigen
    Wohin ist sie eigentlich gefahren nach Gretas Hinrichtung, da in Norddeutschland? War das ein Hotel, und wer war der junge Boxer auf dem Bild, das da an der Wand hing?

    Und die Auflösung am Schluss hat mich auch ziemlich irritiert. Wieso ist dieser Polizeimitarbeiter plötzlich durchgeknallt, und wieso hat er dem Mörder gesagt dass er weiter morden soll, egal wen?
    l.

    der junge Boxer müsste ihr Halbbruder sein. Sie hat doch die Briefe ihrer Mutter und da hat sie nachgeforscht, wer der Mann war/ist mit dem Mutter geschrieben hat.

    der zuckerkranke Polizeimitarbeiter wollte wohl mehr Anerkennung für seine Arbeit. Er warvwohl frustriert, da immer die anderen die Lorbeeren bekommen für das Lösen von Kriminalfällen und er mit der ganzen Arbeit im Hintergrund übersehen und nicht beachtet wird. Obwohl er ja viel zur Lösung der Fälle beiträgt.

  2. #467
    Charlottes boxenden Halbbruder “Rukeli Trollmann” gab es wirklich! Er war Sinti/Roma und ist 1944 im KZ Neuengamme getötet (erschlagen) worden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wilhelm_Trollmann


    Als ich beim Schauen im Februar gehört hab, das ihr leiblicher Vater “Trollmann” heißt, dachte ich noch so könnte jüdisch o. Roma sein. Was für Charlotte in der Nazi-Zeit natürlich gefährlich werden könnte wenn das raus käme. Aber da die Babylon Berlin-Macher schon gesagt hatten das sie nur noch bis zur Hitlers Machtergreifung 1933 drehen werden, wird das dann wohl keine große Rolle mehr spielen, oder vorher schon, da gab es massive Diskriminierung ja auch schon.

  3. #468
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Wenn ihr Halbbruder jüdisch ist, hat das ja erst mal nichts mit ihr zu tun. Da besteht ja keine direkte Verwandtschaft mit ihr, nur über die Mutter.


    Ich glaube der Polizeimensch ist ausgetickt, dals ihn der Chef so abgebügelt hat, nachdem er eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat.

    Die Brutalität war schon so und auch der Vormarsch der Nazis.
    Musste ja auch so sein, die sind ja nicht 32 einfach so aus dem Nichts gewählt worden. Ich lese viele Bücher aus der Zeit und die werden ja nicht alle irren.
    Interessant finde ich, das Charlotte offensichtlich so wenig verdient, dass sie sich keine Wohnung leisten kann, sondern eigentlich nur eine Schlafstelle.

  4. #469
    puh, das Finish von Folge 23 ist heftig. Vera und Weintraub sind gerade vom Dach in die Steine geflogen
    Bisher habe ich kaum etwas zu bemängeln. Ein paar neu eingeführten Figuren finde ich interessant. Die Szene zum Thema Okkultismus wurde zum Glück nicht zu voyeuristisch ausgeschlachtet bzw. kopiert. Ich musste sofort an Eyes Wide Shut denken.
    Richtig störend finde ich es allerdings, dass da viele Szenen sind, bei denen Teile der Dialoge nachsynchronisiert wurden. Das dürfte eigentlich bei so einer professionellen Produktion nicht passieren.

  5. #470
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Warum nicht?

  6. #471
    weil es Korrekturen von Fehlern sind. Entweder weil die Tonaufnahme schlecht war, oder aber was ich hier vermute, dass man im Nachhinein unzufrieden mit den Texten war. Das ist mir noch nie so gehäuft aufgefallen wie hier in den ersten Folgen dieser Staffel.

  7. #472
    Lindisfarne
    unregistriert
    Ah, Danke euch, Sternenfee und Null-Drei-Null, jetzt wird es mir klarer 🤓

    Interessante Info über Trollmann, Ivy80. Gefällt mir, dass sie so etwas einbauen, ein Stück authentische Geschichte.

  8. #473
    Zitat Zitat von Ivy80 Beitrag anzeigen
    Charlottes boxenden Halbbruder “Rukeli Trollmann” gab es wirklich! Er war Sinti/Roma und ist 1944 im KZ Neuengamme getötet (erschlagen) worden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wilhelm_Trollmann
    Das ist ja interessant. Und Trollmanns Leidensweg wirklich erschütterend. Danke für den Link.

  9. #474
    Zitat Zitat von Null-Drei-Null Beitrag anzeigen
    Wenn ihr Halbbruder jüdisch ist, hat das ja erst mal nichts mit ihr zu tun. Da besteht ja keine direkte Verwandtschaft mit ihr, nur über die Mutter.

    Keine direkte Verwandtschaft? Er ist ihr Halbbruder weil sie offenbar denselben Vater haben (Erwin Trollmann) der Sinti ist, natürlich würde das später eine Rolle für sie spielen wenn das bekannt würde.

  10. #475
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Du hast recht.
    Ich habe das mit Stiefgeschwistern verwechselt.

  11. #476
    Zitat Zitat von Ivy80 Beitrag anzeigen
    Charlottes boxenden Halbbruder “Rukeli Trollmann” gab es wirklich! Er war Sinti/Roma und ist 1944 im KZ Neuengamme getötet (erschlagen) worden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wilhelm_Trollmann
    Was für ein tragisches Schicksal.



    Ich hab gestern die letzten Folgen gesehen, hmmm, ich weiß nicht so recht.

    Jedenfalls war es wieder sehr dramatisch! Der vegebene Kampf gegen die Hinrichtung Gretas erinnerte mich ein wenig an das Finale von Staffel 2, als Greta nach der Begegnung mit dem todgeglaubten Verlobten Fritz (in Naziuniform) verzweifelt versuchte noch rechtzeitig zum Haus der Bendas zurückzukommen, damit die Bombe nicht explodiert.

    Gefreut hat mich ja, wie Rath dann mit neuester Technik an ein Geständnis vom Mistkerl von Wendt gekommen ist. Auch wenn es wohl nicht gerichtsverwertbar ist, so hat es diesen doch immerhin die Beförderung zum Polizeipräsidenten gekostet. Das war ja so herrlich, wie ihm das Gesicht zusammengefallen ist, als nicht sein Name genannt wurde.

    Die ehemalige Zimmerwirtin von Rath find ich inzwischen toll. Sie stellt sich jetzt ja wirklich komplett auf die Seite des Journalisten und der Demokratie und besorgt auch Informationen für ihn.

    Die Familie von Charlotte ist einfach undankbar! Erst wird sie gebeten, der erblindenen Schwester zu helfen. Soll die Operation finanzieren. Als die OP schief geht, macht man ihr Vorwürfe, als hätte sie die Schwester höchstpersönlich geblendet. Und das auch Toni auf diese Schiene einsteigt hat mich erschüttert. Gut, die ist aktkuell wohl wegen dem (sehr wahrscheinlichen) Mißbrauch traumatisiert. Aber diese Aussage "Du bist nicht meine Schwester!", also selbst wenn Charlotte einen anderen Vater haben sollte (ist ja nur eine Vermutung wegen der Briefe), dann haben sie immer noch die selbe Mutter und sind so zumindest Halbschwestern.

    Tja, ungerecht ist die Welt!

    Ach ja, das mit Rath und dem Gefasel seines Bruders vom neuen Menschen hab ich auch noch nicht ganz kapiert. Ich dachte ja bis zur letzten Folge, dass Rath aufgrund der psychotherapeutischen Behandlung seines Bruders keine Medikamente/Drogen mehr braucht. Aber den Schlussmonolog des Bruders, unterlegt mit den Bildern vom völlig kaputten Rath, hab ich jetzt so interpretiert, dass Rath vom Bruder einfach andere Drogen bekommt. Hat das jemand verstanden?
    Geändert von Little_Ally (27-10-2020 um 12:48 Uhr)

  12. #477
    born on Bloomsday
    Ort: Gormenghast
    Vielleicht bin ich damit die Ausnahme, aber mir hat die dritte Staffel sogar besser gefallen als die ersten beiden. Sie war ruhiger und weniger verwirrend, so dass man sich mehr auf die (wirklich gut gezeichneten) Figuren konzentrieren und die verschiedenen Handlungsstränge besser auseinanderhalten konnte.

    An der Serie insgesamt mag ich, dass sie zwar von der dramaturgischen Struktur her ein Whodunit-Krimi ist, aber immer Platz für andere Genres bleibt (Action-Thriller, Giallo, Polit-Krimi, historisches Drama, Liebesgeschichte, Erotik, Komödie, usw.) und selbst das Erzähltempo und der visuelle Stil in den verschiedenen Teilgeschichten variiert. Das macht "Babylon Berlin" lebendig und lebensnaher als viele andere Serien, in denen eine einzige Grundstimmung dominiert.

    Außerdem gefällt mir, dass die Regisseure den Schauspielern auch der kleinsten Nebenrollen gestatten, kleine Kabinettsstückchen abzuliefern und so den Hauptrollen (für einen Moment) die Schau zu stehlen. Case in point: Der Augenarzt (der, der Charlottes Schwester nicht operieren will), Horst "Kesslers" (Wessels) schlicht gestrickte Prostituierten-Freundin oder sogar die rein weibliche Unterwelt Gangsterbande (selbst wenn sie kein Wort sagen).

    Die besten neuen Figuren in der 3. Staffel fand ich den Chefredakteur im Ullstein-Verlag (gespielt von Martin Wuttke), Vera Lohmann (gespielt von Caro Cult), den pedantischen, narzisstisch gekränkten Forensiker Leopold Ullrich (gespielt von Luc Feit) und ganz besonders die Tochter von General Seegers (gespielt von Saskia Rosendahl). Dass ausgerechnet die Tochter eines Chefs der Heeresleitung Kommunistin sein soll, schien mir zwar etwas unrealistisch, aber offenbar haben die Autoren sehr gut recherchiert: Die Figur orientiert sich offenbar an Marie Luise von Hammerstein (1908-1999), die mir bisher völlig unbekannt war.

    Ihr verbaler Schlagabtausch mit Oberst Wendt ist brilliant, wie überhaupt die Dialoge zwischen den intelligenteren und gebildeten Figuren der Serie zu den Highlights zählen. Zum Beispiel auch der Dialog zwischen Fr. Behnke und Hr. Katelbach (Fritzi Haberlandt und Karl Markovics) über Heine in Paris, Raskolnikov in Petersburg und schiefe Sprachbilder.

    Das einzige was mir an der Serie wirklich gar nicht gefällt, ist Gereons Bruder und/oder sein Psychiater (was immer er nun sein soll). Ich verstehe, dass sich damit sehr gut Gereons seelische Verwundungen (heute würde man wohl sagen posttraumatische Belastungsstörungen) aus dem Ersten Weltkrieg zeigen lassen und dass "Dr. Anno Schmidt" außerdem als Mabuse-artige Figur dramaturgisch an die expressionistischen Stummfilme der Zeit anknüpfen soll, aber das ewige "Zur Wahrheit, zum Licht" geht mir auf die Nerven und hat IMHO auch wenig inhaltliche (Subtext-)Substanz. Dadurch kommt ein phantastischer, verkopfter, raunender, "hoher" (überhöhter) Ton in die Serie, der bei aller Vielfalt der Stile einfach nicht zum weitgehend realistischen Rest passt.
    Geändert von Steerpike (27-10-2020 um 15:18 Uhr)

  13. #478
    Toller Eintrag!



    Also der/die Einzige bist Du nicht. Mir hat die dritte Staffel auch am besten gefallen. Ich habe kürzlich ein Wort gelesen, was ich so unterschreiben kann: diese Staffel war zugänglicher als die beiden davor.

    Und trotz der leichteren Zugänglichkeit hat sie für mich alle Qualitäten der ersten beiden Staffeln halten können.
    Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen. Dr. Heidi Kastner

  14. #479
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Ich fand die dritte Staffel auch toll, mir hat gefallen, dass es ein bisschen "normalerer" Krimi war und nicht die ganz große Verschwörung. Dazu natürlich die zeitgeschichtliche Komponete und die großartigern Darsteller. Ich liebe wirklich Jens Harzer, der hat einfach eine Stimme, die mir immer sofort Gänsehaut beschert

  15. #480
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von Steerpike Beitrag anzeigen
    Das einzige was mir an der Serie wirklich gar nicht gefällt, ist Gereons Bruder und/oder sein Psychiater (was immer er nun sein soll). Ich verstehe, dass sich damit sehr gut Gereons seelische Verwundungen (heute würde man wohl sagen posttraumatische Belastungsstörungen) aus dem Ersten Weltkrieg zeigen lassen und dass "Dr. Anno Schmidt" außerdem als Mabuse-artige Figur dramaturgisch an die expressionistischen Stummfilme der Zeit anknüpfen soll, aber das ewige "Zur Wahrheit, zum Licht" geht mir auf die Nerven und hat IMHO auch wenig inhaltliche (Subtext-)Substanz.
    Mir scheint, ich bin bei Raths Bruder die Ausnahme: ich sehe in dem die Erhöhung der Götter in Weiß, die ohnehin schon in früheren Zeiten auf einem Sockel standen. Die Serie Charité operierte in der 1. Staffel mit einigen ähnlich umstrittenen Berufsvertretern (im Berlin der 1880er Jahre). Den Bezug zur Mabuse-Figur sehe ich auch, aber die finde ich zeitgemäß für Babylon Berlin.

    Auch "Zur Wahrheit, zum Licht" hat einen zeitgenössischen Bezug:

    Die Johannisloge Licht und Wahrheit wurde am 29. August 1925 in Hamburg gegründet. Ihr erster Logenmeister war Harry Puls. Im Jahr 1935 teilte die Loge das Schicksal aller anderen Freimaurerlogen in Deutschland und wurde auf Erlass des Reichsministeriums des Inneren zwangsaufgelöst.
    Vielleicht steckt ein bisschen zu viel an Andeutungen an den damaligen Zeitgeist in der Serie, die zu wenig selbst erklärend sind und nicht unbedingt die Handlung unterstützen? Ich habe die Staffel im Frühjahr gesehen und jetzt nochmal im Ersten reingeschaut, das ist etwas, was ich schon lange nicht mehr bei aktuellen Serien gemacht habe. Man entdeckt einige Zusammenhänge, die einem beim ersten Sehen nicht auffielen und ich googelte anschließend nach einigen Details. Das halte ich für eine Stärke von Babylon Berlin. Man kann sich damit auseinander setzen, es ist wirklich kein fast food TV.

    Mir hat die dritte Staffel auch am besten gefallen, ich fand das ziemlich rund und Meret Becker spielte endlich mal wieder eine Figur, wo ich mir keine andere Schauspielerin in der Rolle vorstellen konnte.


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