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  1. #271

    Daumen hoch Lady Churchill

    Die von der Protagonistin in der Ich-Form erzählende, am 12. September 1908 in London beginnende Romanbiografie von Marie Benedict "Lady Churchill" (Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte, Band 2/Originaltitel "Lady Clementine") verfügt über ein Lesebändchen, ein interessantes Nachwort der Autorin, ein sowohl passendes als auch ansprechendes Cover, wurde aus dem amerikanischen Englisch von Marieke Heimburger in die deutsche Sprache übersetzt und weist eigentlich nur einen Fehler auf:es war viel zu rasch ausgelesen!
    Das Buch erzählt bis zum Ende des zweiten Weltkrieges die familiären und politischen Ereignisse, die Winston und Clementine ("Cat" und Mr. Pug" =" Katze" und "Herr Mops") widerfuhren.
    Mrs. Churchill ist in vielfacher Hinsicht außergewöhnlich. Sie übt nachhaltigen Einfluss auf die seelische, geistige und körperliche Gesundheit ihres Ehemannes, auf innenpolitische Maßnahmen und internationale diplomatische Beziehungen und die Gleichberechtigung der Frau aus

  2. #272

    zwinker Gretchen, Adenauer & Wittelsbacher

    1.

    Susanne Abels Roman "Stay away from Gretchen - Eine unmögliche Liebe" spielt in zwei Handlungssträngen, einmal in der Vergangenheit in Preußisch Eylau (Ostpreußen) vom Beginn des zweiten Weltkrieges bis in die 50er Jahre hauptsächlich in der amerikanischen Besatzungszone sowie in der Jetztzeit hauptsächlich in Köln mit Ausflügen in die Niederlande und die Vereinigten Staaten von Nordamerika.
    Sie lassen sich durch den Kapiteln vorangestellte Datumsangaben gut unterscheiden.

    Hauptperson ist die titelgebende Greta.
    Als sie in der Jetztzeit als Mitachtzigjährige vermehrt "merkwürdig wird", ergibt sich für ihren Sohn Thomas, "Anchorman" eines Fernsehsenders, zunehmend Handlungsbedarf.
    Sowohl politische als auch private Verhältnisse prägten Gretas Leben enorm.
    Die Flüchtlingsproblematik 2015/16 ruft Erinnerungen in ihr wach, die sie bisher verdrängt hatte. Thomas, Mittvierziger, TV-Star, Womanizer, oft an der Grenze zum Burnout, muss lernen, andere Prioritäten zu setzen.

    Wäre das Ende nicht etwas zu hektisch und mit einem m. E. völlig überflüssigen "Effekt" gestaltet, hätte mir dieser Roman noch wesentlich besser gefallen..
    Positiv zu erwähnen sind hingegen interessante Zusatzinformation im Anschluss an die Geschichte. Das Cover passt und gefällt.


    2.

    Ralf Langroth: "Die Akte Adenauer":Philipp Gerber, frisch ernannter Kriminalhauptkommissar beim BKA, hat die Aufgabe, den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Wie der Ermordete ist Gerber zugleich Agent der Amerikaner. Mit Eva Herden, Journalistin bei einem kommunistischen Nachrichtenmagazin, gerät er zwischen die Fronten. Gemeinsam kommen sie dem Treiben der rechtsgerichteten „Wölfe Deutschlands“ auf die Spur. Diese wollen einen führenden linken Politiker töten. Wer unterstützt diese Organisation, ist gar einer in ihren Reihen in diese Maschinerie involviert?

    Ein fesselnder Politthriller, der die fünfziger Jahre gut nachzeichnet. Der Krieg ist zu Ende, das BKA entsteht und so manchem ist Adenauer mit seiner westlich gewandten Politik ein Dorn im Auge. Ich fühle mich direkt zurückversetzt, lese ein Stück Zeitgeschichte mit viel Zigarettenqualm und wenigen Autos auf den Straßen, bin angekommen in der Lebensart einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. Wie nebenbei bekomme ich geschichtliches Wissen vermittelt, aber gar nicht trocken und spröde. Nein – die ganze „Akte Adenauer“ liest sich rasant, sehr fesselnd, ist äußerst spannungsgeladen. Diese knapp 400 Seiten konnte ich nicht weglegen, musste immer weiterlesen. Die politischen Fakten werden geschickt mit fiktiven Elementen verwoben, kurzum - ein rundum gelungenes Ganzes.

    Der packende Start in eine historische Thriller-Serie, die ich unbedingt weiter verfolgen muss!


    3.

    Von Anna Reitners Roman "Die Roseninsel" hatte ich mir erheblich mehr versprochen als einen mit historischen Namen wie dem "Kini" und seinem jüngeren Bruder Otto aufgepimpten Groschenroman.

    Die auf der real existierenden "Roseninsel" spielende Geschichte wird in zwei durch dankenswerterweise vorangestellte Datumsangaben einfach zu unterscheidenden Handlungssträngen erzählt, welche in den Jahren 1889/90 und in der Gegenwart spielen.
    In der Jetztzeit haben wir es mit einer von einer beruflich bedingten Sinnkrise in Seelennöte getriebenen auf besagte Insel als Vertreterin des erkrankten Verwalters flüchtenden fiktiven Ärztin zu tun, die dort auf das Tagebuch einer ebenso fiktiven vor über 100 Jahren dort gefangen gehaltenen geheime Tochter Ottos findet, wodurch der historisch gefärbte Strang entsteht.
    Lange Strecken plätschern die Geschehnisse nicht direkt unsympathisch, aber auch nicht wirklich vom Hocker reißend vor sich hin. Sozusagen auf den letzten Metern taucht im alten Strang jedoch eine in mehrfacher Hinsicht interessante Gruppe junger Archäologen auf, wodurch es zu einem großen Input sowohl über die Archäologie und die Vergangenheit der Insel als auch über Schliemanns Ausgrabungen kommt. Dies, ein die Geschichte gut abrundendes Nachwort der Autorin und das hübsche Covergefielen mir hingegen gut.
    Geändert von sheherazade (06-06-2021 um 09:46 Uhr)

  3. #273

    Daumen hoch (Nicht nur) Für Erstleser Interessantes aus dem Weltraum

    "Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser: Weltraum (Band 4)" welches von Carola von Kessel für Jungen und Mädchen ab 7 Jahren geschrieben und von Gerhard Schröder passend illustriert wurde, gefiel mir sehr gut, denn hier erfolgt auf insgesamt 65 Seiten altersgerecht spielerische Belehrung zu Themen wie beispielsweise "Astronomie", "Sonnensystem", "Astronauten", "Sonnen- und Mondfinsternis", "Raumstation ISS", "Planeten", "Asteroiden" und "Sternbilder".
    Leselotto-Spiel mit Bastelanleitung, mehrere Leserätsel und Lesequiz (mit Lösungen) sowie Stickerklebespaß vertiefen das Gelernte spielerisch,
    Stabile Seiten mit großer Schrift in kurzen Kapiteln sind auf das angesprochene Lesealter zugeschnitten.
    Das einladende Cover finde ich ebenfalls gut gewählt.
    Fazit: Ein weiteres Buch aus der tollen Sachbuchreihe des seit Jahrzehnten renommierten Ravensburger Verlag!

  4. #274

    Bedingt zufrieden mit Lafer & Riedl

    Das Kochbuch "Medical Cuisine: Die Neuerfindung der gesunden Küche" ist ein Gräfe und Unzer-Einzeltitel von Fernsehkoch Johann Lafer und dem ebenfalls aus dem Fernsehen bekannten "Ernährungsdoc", dem Ernährungswissenschaftler Dr. Matthias Riedl..

    Für das ansprechende Cover und einige weitere Fotos zeichnet Gaby Gerster, für die Rezeptfotos und ebenfalls einige weitere der vielen Bilder Jan Brettschneider verantwortlich.

    Aufbau und Struktur sind geordnet, die meist für 4-6 Portionen angedachten Rezepte enthalten alle wichtigen Angaben zu Nährwerten und Zubereitung und werden nachvollziehbar erklärt.

    Allerdings enthält das Buch bedauerlicherweise vor allem im Theorieteil nicht so viel Neues, wie ich erhofft hatte. Auch störten mich einige Dinge. So frage ich mich, warum es ünbedingt ein englisch-französich-gemischter Titel sein musste.
    Oder was ist mit "Der Mensch hat zwei Grundbedürfnisse: Er möchte satt und zufrieden sein. Die Medical Cuisine zeigt, dass dies ohne Folgen für die Gesundheit möglich ist."? - Ich wünsche mir sehr wohl "gesundheitliche Folgen"! Und zwar positive!

    Auch schwächelt das Lektorat ein wenig. wie beispielsweise beim Blumenkohlschnitzelrezept, in welchem die gehackten Sardellenfilets irgendwie untergingen, beigefügt wurden sie jedenfalls nicht.

    Die Idee mit dem einem normalen Gericht jeweils zugeordneten gesünderen Alternativgericht ist zwar nicht neu, aber gut, allerdings war mir leider manchmal, abgesehen vom Umsteigen von Fleisch auf Gemüse, nicht ganz ersichtlich, was an dem Alternativgericht gesünder sein soll. Allein die roten Pünktchen reichen mir da nicht aus.

    Dass ich die bei den Autoren offenbar vorherrschende Kürbisleidenschaft nicht teile, ist natürlich mein persönliches Schicksal, aber etwas mehr Abwechselung hätte ich mir da schon gewünscht.

    Amazonlink für Details: https://www.amazon.de/Medical-Cuisin...3913025&sr=8-3

  5. #275

    Daumen hoch Daumen hoch für Keiko Carter

    Debbi Michiko Florence: Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter

    Meine Meinung:

    Debbi Michiko Florences Jugendroman "Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter!" gefiel mir außerordentlich gut.
    Das Buch ist für Leserinnen und Leser ab 11 Jahren gedacht und wurde aus dem Englischen von Ilse Rothfuss in die deutsche Sprache übersetzt.
    Der Schreibstil ist altersentsprechend angemessen, es kommen viele der Zielgruppe im realen Leben heutzutage begegnende Probleme zur Sprache wie beispielsweise Rassismus, Mobbing, Eifersucht, Generationskonflikte, die erste große Liebe,
    Getragen wird das erzählte Geschehen meiner Auffassung nach allerdings in erster Linie von der sympathischen jungen Protagonistin Keiko Carter.
    Es macht ganz bestimmt auch älteren LeserInnen Spaß, Keikos Entwicklung zu beobachten, und dürfte der Zielgruppe das tröstliche Gefühl vermitteln, mit ähnlichen Problemen nicht allein zu sein.
    Das Cover passt und gefällt!

    Verlagslink:

    https://www.dtv.de/buch/debbi-michik...-carter-65035/

  6. #276

    Beeindruckende Kurzgeschichten

    Rafik Schami: Mein Sternzeichen ist der Regenbogen

    Meine Meinung:

    Obwohl ich Romane bei weitem Kurzgeschichten vorziehe, überzeugte mich die Lektüre der Leseprobe zu Rafik Schamis "Mein Sternzeichen ist der Regenbogen" und weckte mein Interesse daran, mehr zu lesen.
    Es ist definitiv kein Buch, welches man hintereinander weglesen kann. Ideenreichtum und Wortwahl fordern und vor allem verdienen individuelle Aufmerksamkeit und regen darüber hinaus gelegentlich die Lesenden zum Nachdenken an.
    Die titelgebende Geschichte entlockte mir mehrmals ein Lächeln, aber insgesamt spürte ich oft einen melancholischen Unterton. Manchmal fühlte ich mich an Kästner, Eugen Roth oder Kishon erinnert.
    Der Autor soll geäußert haben, das Lachen sei "der beste Schmuggler für Gedanken".
    Gedanken kamen mir etliche, aber so richtig herzhaft zu lachen vermochte ich leider nur höchst selten, denn trotz geschickter Überzeichnung entbehrten viele Geschichten nicht einer gewissen Tragik.

    Verlagslink:

    https://www.hanser-literaturverlage....3-446-27087-9/

  7. #277

    Daumen hoch Ereignisreicher Serienauftakt : Blutkünstler

    Chris Meyer: Der Blutkünstler

    Meine Meinung:

    Chris Meyers Thriller "Der Blutkünstler" ist ein harter und packender Serienmörder-Thrillerund der 1. Band der Tom-Bachmann-Reihe.
    Er beginnt mit einer grausamen Szene, in der ein Mann einen Jungen unter der Androhung einer Vernichtung dessen "Schatzes" zwingt, eine gewisse gefesselte und wimmernde "Sie" zu töten, was nach der Befürchtung des Jungen ein gewisser Tom ihm nie verzeihen werde. Mit einem blutigen Akt endet die Szene.
    Jahre später treffen wir Tom als den "Seelenleser" genannten Profiler und Protagonisten des Romans wieder. Ein seine weiblichen Opfer künstlerisch inszenierender sadistisch-psychopathischer Mörder treibt sein Unwesen, welchem Tom sein blutiges Handwerk legen soll.
    Trotz einiger Schwächen war das Buch für mich bis zum Schluss spannend, die Auflösung war überraschend, aber schlüssig. Genug Potential für weitere Folgen ist vorhanden, aber kein deren Lektüre unbedingt erforderlich machender "Cliffhänger".
    Das Cover passt gut zum Buchinhalt.

    Amazonlink für Buchdetails:
    https://www.amazon.de/-/en/Chris-Mey...6512076&sr=8-1

  8. #278

    Daumen hoch Lesenswerte Gesundheitstipps

    Lesenswerte Gesundheitstipps
    Autorin: Vera Cordes
    Titel: Ich hätte da was für Sie: Meine besten Tipps, selbst erprobt

    Meine Meinung:

    Die als langjährige Moderatorin des TV-Gesundheitsmagazins "Visite" bekannt gewordene Medizinjournalistin Vera Cordes präsentiert uns mit ihrem Sachbuch "Ich hätte da was für Sie:: Meine besten Tipps, selbst erprobt" einen sowohl inhaltlich als auch vom Unterhaltungswert her recht lesenswerten Gesundheitsratgeber.
    Nicht alles war mir neu, nicht jede private Anmerkung - beispielsweise die Erwähnung, wie ihre Familie, vor allem ihr Ehemann, anscheinend gesundheitlichen Anregungen seiner besseren Hälfte vorsichtig formuliert - beratungsresistent gegenüber steht - halte ich für unverzichtbar, aber letzteres lockert das Ganze auf, was auch für etliche Illustrationen gilt. und deshalb hat mir diese Lektüre insgesamt gesehen sehr gut gefallen.
    Behandelt werden unter anderem die Themen Blutdrucksenkung, Stärkung des Immunsystems, das trockene Auge (Sicca Syndrom), Diabetes, Schmerzen unterschiedlichster Art, Bewegung, Ernährung, Gewichtsverlust,...

    Amazonlink für weitere Details:
    https://www.amazon.de/-/en/Vera-Cord...8235813&sr=8-1

  9. #279

    Daumen hoch Auf dem Bauernhof

    Titel:Auf dem Bauernhof
    Text: Julia Klee
    Illustrationen: Dagmar Henze
    Empfohlenes Lesealter: ab 18 Monaten

    meine Meinung:

    Julia Klee textete und Dagmar Henze illustrierte ein wahres Highlight bereits für die Allerkleinsten, empfohlen für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 18 Monaten: "Auf dem Bauernhof - Fahr mit!"
    Auf 6 recht dicken Seiten, die auch noch von in Sachen "Feinmotoril" noch weniger geschickten Händchen bequem gegriffen werden können erfreuen kindgerechte kurze Texte mit darauf gut abgestimmten leuchtend bunten Bildern vom Leben auf dem Bauernhof mit großen und kleinen Menschen und Tieren. Ebenfalls Erwähnung finden die pflanzlichen Erzeugnisse und auch Produkte wie beispielsweise Milch.
    Die in Zusammenhang mit dem Leben und der Arbeit auf einem Bauernhof relevanten Fahrzeuge werden vorgestellt und können in Seitenvertiefungen hin und her geschoben werden.
    Allerdings macht es mindestens genauso viel Spaß - vor allem den nicht mehr ganz so jungen BetrachterInnen -, die Maschinen mittels vorsichtigem Hin- und Herkippen des Büchleins ohne Zuhilfenahme der Finger von allein durch die Gänge kurven zu lassen

    Amazonlink für weitere Buchdetails:
    https://www.amazon.de/-/en/Julia-Kle...8579000&sr=8-2

  10. #280
    Familientragödie

    In Alex Schulmans Roman "Die Überlebenden" begleiten die Lesenden die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zu einem an einem See idyllisch gelegenen Holzhaus, einem Ort ihrer Kindheit, an welchem sie auf den in einem Abschiedsbrief überraschenderweise mitgeteilten letzten Wunsch ihrer kürzlich verstorbenen, jedoch zuvor schon einige Jahre allein in der Großstadt lebenden verwitweten Mutter deren Ache verstreuen wollen..
    Die komplexe Familiengeschichte wird in zwei etwa 20 Jahre auseinander liegenden Handlungssträngen und außerdem von den neuesten Ereignissen jeweils rückwärts gehend erzählt.
    Am Ende erfährt die Leserschaft von einer Tragödie, welche die drei jungen Männer so hatte werden lassen wie sie in der Gegenwart sind.
    Die Ereignisse werden bildreich geschildert und der aus dem Schwedischen von Hanna Granz in die deutsche Sprache übersetzte Text durch einige Fotografien ergänzt.
    Leider wurde mein Lesefluss durch die mir nicht leicht fallende jeweilige zeitliche Zuordnung des Erzählten stark beeinträchtigt.

    Link zu DTV für weitere Buchdetails:
    https://www.dtv.de/buch/alex-schulma...ebenden-28293/

  11. #281

    Daumen hoch Ein liebenswerter Postbote

    Moritz Rinkes überwiegend auf der vor der afrikanischen Westküste liegenden, aber zu Spanien gehörenden kanarischen Insel Lanzarote angesiedelter Roman

    "Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García"

    beeindruckte mich sehr.

    Es sind eigentlich mehrere geschickt ineinander verwobene Geschichten, Protagonisten sind 3 Männer, eine Frau und ein Schuljunge.
    Das erzählte Geschehen spielt in der Jetztzeit, enthält aber auch Rückblicke in die von Hitler und Franco geprägte Zeit.

    Fotos und Zeichnungen ergänzen den Text gut; das Buch zeigt ein schönes und passendes Cover und verfügt über ein Lesebändchen, aber ich wünschte mir manchmal ein Personenverzeichnis, denn ich fühlte mich mit den vielen handelnden Personen gelegentlich ein wenig überfordert.

    Es gab sehr berührende Szenen, beispielsweise die innige Liebe Pedros zu Carlota und deren Sohn Miquel, dann wiederum konnte man über die skurrilen Einfälle von Freund Tenaro schmunzeln, etwas über die prekäre Flüchtlingsproblematik erfahren und Ausflüge in die Literatur (Hemingway, Saramago) und die Welt des Fußballs (Messi & Co.) genießen.


    Verlagslink für Buchdetails:

    https://www.kiwi-verlag.de/buch/mori...-9783462054521

  12. #282

    Daumen hoch Altersgerechter Umwelt-Krimi

    Die Lektüre von Bettina Balàkas Jugendbuch
    "Dicke Biber - Ein Naturschutz-Krimi"
    lässt mich der auf der Buchrückseite abgedruckten Werbeaussage voll und ganz zustimmen, dass auch Erwachsene ihre Freude daran haben können.
    Die Thematik ist überaus aktuell, wird spannend und altersangemessen präsentiert und zudem durch die wirklich zauberhaften Illustrationen von Raffaela Schöbitz hervorragend ergänzt. Auch das Titelbild ist in jeder Hinsicht gut gelungen (wohingegen ich die winzigen auf jeder Seite vorkommenden Skizzen für entbehrlich halte).
    Das Buch ist für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren gedacht.
    Erzählt wird von dem Jungen Pico (eigentlich Amadeus - nach Falcos "Rock me..."), seinen Eltern und seiner Babyschwester Mariechen, die gemeinsam die Sommerferien in einem von einer dankbaren Nachbarin überschriebenen Holzhäuschen in den Donauauen verbringen. Verglichen mit den wesentlich interessanter klingenden Urlaubszielen seiner Freunde ist Pico zunächst überhaupt nicht begeistert. Dann jedoch entdeckt er nicht nur eine nette Kameradin, sondern Flora und Fauna und zuletzt gilt es sogar, einen an einem Biber verübten Mord aufzuklären.
    Lustig und lehrreich und vor allem lesenswert!

    Amazonlink für weitere Buchdetails:
    https://www.amazon.de/-/en/Balàka-Be...s=books&sr=1-1

  13. #283

    Daumen runter Clementine Skorpil: "Wo das Licht herkommt"

    Worum geht's?
    Eine junge Frau schlägt sich im 18. Jahrhundert als Mann verkleidet von Wien bis nach China durch.

    Meine Meinung:
    Ohnehin mit einer großen Affinität für Österreich und in der Vergangenheit spielende Romane ausgestattet, hegte ich auch aufgrund der Beschreibung und des wunderschönen Covers hohe Erwartungen an Clementine Skorpils Buch "Wo das Licht herkommt".
    Und dann wurde es ein ziemlicher K(r)ampf, es überhaupt zu beenden. Und das lag überraschenderweise gar nicht an der "Hosenrolle" der Protagonistin, wovon ich seit meinerr kurzen Zeit der Begeisterung für Iny Lorentz-Bücher eigentlich genug hatte, ich gestehe dem Buch auch zu, dass es poetische, traurige, witzige und zum Nachdenken anregende Passagen hatte, aber es war mir einfach ein zu großes Durcheinander.
    Da folgt Philipp(ine) beispielsweise einer finsteren Gestalt in düstere Gefilde, natürlich ahnt man, dass da etwas nicht stimmt. Und dann sind wir auf einmal ganz woanders zu einer ganz anderen Zeit. Irritation! Genauso überraschend entpuppt sich dann auch dieser "Führer" tatsächlich als Bösewicht.
    Ich war oft dem Abbruch nahe. Hier wäre wesentlich mehr "drin gewesen".
    Schade,

    Link für weitere Buchdetails:
    https://www.lehmanns.de/shop/literat...licht-herkommt

  14. #284

    Daumen hoch "Adlon" für Youngsters:-))

    Meine Meinung:

    Lisa Nicols Jugendroman "Vincent und das großartigste Hotel der Welt" überzeugte mich auf Anhieb durch seinen rasch erkennbaren Einfallsreichtum. Er ist für LeserInnen ab 10 Jahren gedacht und wurde von Susanne Hornfeck aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt.
    Inhalt und Stil sind altersangemessen und ich gewann schnell den Eindruck, dass Erich Kästner, schriebe er seinen "35. Mai" heute, wohl recht ähnlich "klingen" würde.
    Auch das von Chloe Bristol gestaltete Cover passt und gefällt mir gut.
    Erzählt wird von dem 11jährigen aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Schuhputzer Vincent, dem eine Arbeitsstelle in dem hoch im Mabombo-Gebirge gelegenen "Großartigsten Hotel der Welt" angeboten wird, welches ein Mädchen führt, dessen voller Name Florence Vivienne Delilah Everest Wainwright-Cunningham III. lautet und das türkisfarbene Stiefel trägt, die beim Laufen blinken und Bach spielen.
    In dem Hotel erhält auf wunderbare Weise jeder Gast genau das, was er am dringendsten braucht, auch, wenn er das selbst oft noch nicht weiß. Weil das Ganze nicht ungefährlich ist, erleben beide Kinder einige Abenteuer, die heiter aber auch traurig oder gefährlich ausfallen können, aber dabei unauffällig Erfahrungen vermitteln.


    Link zur Verlagsseite für weitere Informationen:

    https://www.dtv.de/verlag/reihe-hanser/c-45

  15. #285

    Daumen hoch Benjamin Myers: "Der perfekte Kreis"

    Meine Meinung:

    Benjamin Myers' Roman "Der perfekte Kreis" ist mit einem ansprechenden und zum erzählten Geschehen passenden Titelbild versehen und hat mir ausnehmend gut gefallen.
    Es ist ein leises Buch und wird in einem gelegentlich geradezu poetisch anmutenden Stil erzählt.
    Frau Ulrike Wasel und Herr Klaus Timmermann nahmen die Übersetzung aus der englischen in die deutsche Sprache vor.
    Die Geschichte spielt in Großbritannien Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und bekommt durch Zeitungsartikel einen realistischen Anstrich.
    Als Protagonisten treffen wir auf die beiden nicht mehr ganz jungen Männer namens Calvert und Redborne. Beide sind mehr oder weniger einsame Wölfe mit vielen Unterschiedlichkeiten, aber einer großen gemeinsamen Leidenschaft:
    Sie treffen sich heimlich des Nachts an Wochenenden in abgelegenen Gegenden und produzieren dort sogenannte Kornkreise.
    Das Ganze wird genau geplant, die Aufgaben sind exakt aufgeteilt und sie halten sich an einen mit strengen Vorgaben versehenen geheimen Kodex.
    Die Lektüre berührte mich an einigen Stellen, welche Einblicke in das Seelenleben der zwei Männer gewährten, sehr, entlockte mir während mancher ihrer trockenen Frotzeleien jedoch auch ab und zu ein Lächeln und ich hielt ihnen durchgehend die Daumen.


    Verlagslink:

    https://www.dumont-buchverlag.de


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